Suff oder Frust

Das geheimnisvolle U-Boot, das unerkannt in etablierten Landtagsgewässern kreuzt und Udo Pastörs zu einer sechsten Stimme bei der Wahl zum Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns verholfen hat, soll es gar nicht so gemeint haben.

Erwin Sellering vermutet, eines seiner Schäfchen hätte sich „dämlichst vertan.“ Abgesehen davon, daß nun jeder Demokrat im Schloß unter dem Verdacht absoluter Dämlichkeit steht, reicht die Erklärung trotzdem nicht aus. Dem Stimmzettel mangelte es wirklich nicht an Übersichtlichkeit. Nur zwei Namen, die einander genauso wenig ähneln wie ihre Träger, und eine Menge Platz dazwischen. Verwechslungen sind da nur möglich mit einem Restalkohol von mindestens zwei Promille.

Bei der momentan laufenden Großfahndung, für die vielleicht der Innenminister in vielfältiger Weise qualifiziert ist, sollte also nach Leuten Ausschau gehalten werden, die vom Wochenende über den Montag in den Dienstag hineingefeiert haben. Findet sich ein solcher nicht, und outet sich auch kein Mitglied des Landtages als Analphabet, bleibt nur vorsätzliches Handeln übrig, und zwar aus Frust.

In der Wahlverlierer-CDU, die voll in ihr serviles Blockparteienverhaltensmuster zurückgefallen ist – früher mit Erich, heute mit Erwin als Boss – gibt es ja vielleicht noch einen, dem diese jämmerliche Postenbettelei bei der SPD zuwider ist. Und bei den Sozis selbst soll ja auch eine Karriere ziemlich grob zusammengestutzt worden sein.

Ach ja, beinahe hätten wir vergessen, daß die Linke sich gerade eben für die Legalisierung von Haschisch ausgesprochen hat, eine Forderung, die auch bei den Grünen populär ist. Vielleicht weiß ja der Hanf des Rätsels Lösung
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 27. Oktober 2011