Im Gespräch mit der Landratskandidatin Marianne Pastörs



Frau Pastörs, am 4. September 2011 kandidieren Sie für die NPD zur Landrätin des neuen Großkreises Ludwigslust-Parchim. Was hat Sie zur Kandidatur bewogen?


Die parteipolitische Gleichschaltung von SPD, CDU und die Linke ist so offenkundig, daß es unbedingt erforderlich ist, den Wählerinnen und Wählern hierzu eine Alternative anzubieten. Verkrustete Strukturen kann man nur von außen aufbrechen! Der neue Großkreis Ludwigslust-Parchim braucht an der Verwaltungsspitze eine Frau/Mann mit sozialer Kompetenz und Durchsetzungsvermögen. Nicht Partnerschaften mit irgendwelchen ausländischen Partnerkreisen, und zahllose sogenannte Anti-Rechts-Programme, bringen die Landkreise nach vorne, sondern an den praktischen Erfordernissen der Menschen vor Ort gemessenes Handeln.

Worin unterscheiden Sie sich inhaltlich von den Kandidaten der SPD, CDU und Linken?

Zunächst einmal bin ich kein klassisches BRD- oder DDR-Parteien-Gewächs. Als Unternehmerin, Hausfrau und Mutter hat meine Lebensleistung ihre Ausgestaltung eben nicht im Parteienklüngel oder einer Beamtenlaufbahn ihren Niederschlag gefunden, und dies, so glaube ich, ist eine wohltuende Unterscheidung zu allen anderen Kandidaten.

Seit dem Jahre 2009 gilt in Mecklenburg-Vorpommern ein „Radikalenerlaß“, der es NPD-Funktionären verbietet, zu Bürgermeister- und Landratswahlen zu kandidieren. Wie bewerten Sie persönlich diese Art der Wählerbeeinflussung?

An keinem anderen Vorgehen des Staates gegen unliebsame politische Konkurrenz kann besser der Beweis geführt werden, daß wir eben nicht in einem demokratisch selbstverfaßten Allgemeinwesen leben. Da wo zugelassene Parteien wie die NPD durch Nichtzulassung ihrer Wahlkandidaten de facto von Wahlen ausgeschlossen werden, hat man es laut Altbundespräsident Roman Herzog „nicht mit einer lupenreinen Demokratie zu tun!“

Meine Zulassung als Kandidatin ist wohl eher ein „Betriebsunfall“. Der Kreiswahlleiter, Herr Glaser, gehört offensichtlich zu den Wenigen, die sich nicht mißbrauchen ließen, und nach Recht und Gesetz handelten, als unter seinem Vorsitz meine Zulassung erfolgte.

Sie sind voraussichtlich die erste NPD-Kandidatin in MV, die trotz des erwähnten „Radikalenerlasses“ zur Wahl zugelassen wurden. Was unterscheidet Sie beispielsweise von Herrn Köster oder Herrn Andrejewski?

Im Unterschied zu Herrn Köster und Herrn Andrejewski bin ich eine Vertreterin des weiblichen Geschlechtes, ebenfalls Mitglied der NPD, und teile weitestgehend die in unserem Wahlprogramm niedergelegten weltanschaulichen Grundlagen und Zielsetzungen. Herr Köster ist Landesvorsitzender, und ebenso wie Herr Andrejewski Landtagsabgeordneter in der NPD-Fraktion. Ich hingegen habe keine leitende Funktion in der Partei inne, was vielleicht auch der Hauptgrund dafür ist, daß man meine Kandidatur zur Landrätin nicht verhindern konnte.

Angenommen, Sie gewinnen die Wahl, was sind Ihre politischen Schwerpunkte?

Sicherlich werden mir eine große Anzahl der Wählerinnen und Wähler ihre Stimme geben. Das ich jedoch am 4. September zur Landrätin gewählt werde ist eher unwahrscheinlich. Wäre aber eine Sensation. In diesem Falle wäre meine Schwerpunktsetzung die chronische Unterfinanzierung des Kreishaushaltes auf solidere Füße zu stellen, und mich auch dafür einzusetzen, daß das neue Finanzausgleichsgesetz des Landes einer totalen Überarbeitung zugeführt wird, um den Gemeinden und Städten wieder eine gesunde finanzielle Grundlage zu geben.

Ein weiteres Augenmerk liegt selbstverständlich auf der Verbesserung der Situation junger Familien, sowie das Bemühen die Ansiedlung leistungsfähiger mittelständischer Unternehmen im neuen Großlandkreis zu befördern.

Wie bewerten Sie das Miteinander bzw. das Zusammengehörigkeitsgefühl in unserem Land? Welchen Bedarf zur Verbesserung sehen Sie?

Als Grundlage für ein friedliches und zukunftsorientiertes Zusammenleben gehört zweifellos auch das Zusammengehörigkeitsgefühl. Gerade dies ist in den letzten Jahrzehnten von den Regierenden systematisch kaputt gemacht worden. Sozialneid-Debatten, Abwanderung leistungsfähiger, meist junger Menschen, aber auch der Zuzug von immer mehr Ausländern in unseren Landkreis, die überwiegend von Sozialhilfe leben, fördert nicht gerade das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Es ist höchste Zeit, daß auch auf diesem Gebiet durch intensive politische Aktivitäten entgegengesteuert wird. Wenn man bedenkt, daß das gesamte Vereinswesen, aber auch die finanzielle Grundlage der Feuerwehren, am Boden liegen, sinnvolle Freizeitbeschäftigungen unserer Jugend gar nicht mehr finanziert werden, weiß man was sich auf diesen Gebieten ändern muß. Zu diesem Themenkomplex war allein federführend die NPD in den vergangenen Jahren mit konstruktiver Kritik, aber auch mit guten Vorschlägen in den Gemeindeparlamenten, sowie im Landtag, vorstellig geworden.

Sämtliche Initiativen wurden jedoch abgeblockt, und das Geld floß statt dessen auch in sogenannte Anti-Rechts-Programme, wo nicht selten für Mitglieder der Blockparteien mit Steuergeldern sinnlose Arbeitsplätze geschaffen wurden.

Ganz gleich wie die Wahlen ausgehen werden, werde ich auch nach dem 4. September für meine Überzeugungen weiter aktiv Politik betreiben, denn nur so ist der Druck aufrecht zu erhalten, der notwendig ist um zu vernünftigen Veränderungen zu gelangen.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 29. August 2011