Neuer EU-Irrsinn: Fangquoten bald handelbar?

Als ob die hiesige Fischerei nicht schon genug sorgengeplagt wäre – jetzt plant die „EU“ auch noch die Einführung handelbarer Fangquoten.

Vor wenigen Tagen wurden in Brüssel die „Reformpläne“ für die „EU“-Fischereipolitik vorgestellt. Sie verheißen für die hiesigen Küstenfischer (wieder einmal) nichts Gutes. Geplant ist unter anderem, handelbare Quoten einzuführen. Das birgt nach Einschätzung des Verbands der deutschen Kutter- und Küstenfischer enorme Gefahren für kleinere Fangflotten.

Wie der Verbandsvorsitzende Norbert Kahlfuss erklärte, werde die geplante Einführung handelbarer Quoten dazu führen, daß finanziell gut gestellte Fischereibetriebe massiv Fangquoten aufkauften. Kleinere Unternehmen wie die Stellnetzfischerei im Nordosten der BRD bliebe letzten Endes der vielzitierte Blick in die Röhre. Kahlfuss wörtlich: „Wir machen uns zum Beispiel Sorgen, daß die immer noch sehr große spanische Fischerei künftig auch Fangquoten für die Nord- und Ostsee erwerben könnte und somit der Konkurrenzdruck in den heimischen Küstengewässern wächst.“ „Spaniens Fischer vor Rügen?“ überschrieb denn auch die Redaktion der Schweriner Volkszeitung einen Beitrag zum Thema.

Verwundern kann der Vorstoß von EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki den aufmerksamen Zeitgenossen nicht. In der turbokapitalistischen Welt wird eben alles zur Ware. Warum – natürlich sarkastisch betrachtet – also nicht auch Fischfangquoten, selbst wenn das zum Aus für vergleichsweise nachhaltig wirtschaftende Unternehmungen führt.

Für die nationale Opposition im Nordosten ergibt sich auf diese Weise eine neue Aufgabe, nachdem die NPD-Fraktion im Schweriner Landtag sich ja bereits in der vergangenen Legislaturperiode ohne Wenn und Aber auf die Seite der hiesigen Fischer gestellt hatte. Die entsprechenden Anträge finden Sie hier.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 19. Juli 2011