Ein Blick in die Kriminalstatistik

Ein Blick in die Polizeiliche Kriminalstatistik des Landes M/V lohnt sich durchaus.

Das knapp 200seitige Dokument für das Berichtsjahr 2010 enthält wiederum einige interessante Angaben zu nichtdeutschen Tatverdächtigen. So dominieren bei den Nationalitäten Personen mit polnischer Staatsangehörigkeit (859), gefolgt von vietnamesischen (216), russischen (198) und türkischen (181) Tatverdächtigen.

                                                                                                                                                                                                

 

  

  

  

  

  

 

 

  

  

  

  

  

 

 

  

  

  

  

  

 

 

  

  

  

  

  

 
 Staatsangehörigkeit  Anzahl  Veränderung   TV bei Verst. Ggg. AuslG, AsylverfG, FreizügG/EU*
   2010   2009   abs.   in %  2010 2009

polnisch

859 715 144 20,1 21 28
vietnamesisch 216 194 22 11,3 134 118
russisch 198 180 18 10,0 38 46
türkisch 181 169 12 7,1 29 35
irakisch 141 146 -5 -3,4 38 54
armenisch 119 148 -29 -19,6 23 22
litauisch 125 57 68 119,3 2 3
ukrainisch 95 90 5 5,6 9 10
indisch 62 63 -1 -1,6 31 28
rumänisch 72 45 27 60,0 1 0
serbisch 64 49 15 30,6 14 16
aserbaidschanisch 33 53 -20 -37,7 10 11
italienisch 41 33 8 24,2 0 0
niederländisch 44 29 15 51,7 0 1
nicht genannte Staaten 1058 873 185 21,2 231 187
M/V gesamt 3308 2844 464 16,3 581 559

* Tatverdächtige bei Verstößen gegen das Ausländergesetz, das Asylverfahrensgesetz und das Freizügigkeitsgesetz auf EU-Ebene

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen beläuft sich den offiziellen Angaben zufolge in M/V auf „nur“ 6,8 Prozent. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind es 21,2 Prozent. Doch weist die Tendenz, auch und gerade, was bestimmte Nationalitäten betrifft, in M/V gleichfalls nach oben. Die festgestellten polnischen und litauischen Tatverdächtigen – hier gab es eine deutliche Steigerung gegenüber 2009 - beispielsweise dürften nur die Spitze des Eisberges darstellen, da angesichts offener Grenzen nur ein Bruchteil der Straftaten aufgedeckt wird.
 
Grenzen dicht für Kriminelle und Wirtschaftsflüchtlinge!
 
Ein detailliertes Bild zur Ausländerkriminalität liefert allerdings auch die Polizeiliche Kriminalstatistik nicht. So wäre es wünschenswert, die ausländischen Tatverdächtigen nach Nationalitäten und Deliktgruppen geordnet auf die einzelnen Polizeidirektionen aufzuschlüsseln. Wie Ereignisse der jüngeren Vergangenheit zeigen, haben sich bestimmte Ausländergruppen durchaus auf bestimmte Delikte „spezialisiert“: Der eine oder andere Vietnamese geriet wegen Menschenschmuggels ins Visier der Staatsanwaltschaften. Rumänische Banden haben de facto ein Monopol auf das illegale Ausspähen von Bankdaten („Skimming“) inne.  
 
Alles in allem zeigt das Zahlenmaterial einmal mehr, wie richtig die NPD-Landtagsfraktion mit ihrer Forderung nach einer Wiedereinführung der alten Grenzkontrollen liegt (siehe auch die Drucksachen 5/1063 und 5/3972). Auch sprechen sich die Nationalen unverändert dafür aus, kriminell gewordene Ausländer auszuweisen (Drucksache 5/3970).
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 03. Juni 2011