Lothar Meistring außer Kontrolle

Am 12. September 2009 kam es am Rande des Löcknitzer Burgfestes zu mehreren Zwischenfällen. Beispielsweise wurde nationalen Aktivisten der Zutritt zum Festplatz verweigert. Als Begründung für diese Zwangsmaßnahme mußte der Hemdaufdruck „Polen-Invasion stoppen“ herhalten. Schon im Vorfeld sollen die Veranstalter des Festes von staatlicher Seite bedrängt worden sein, entsprechende Zugangskontrollen zu errichten.
 
Doch nicht nur die Nationalen sahen in diesem Vorgehen eine nicht hinnehmbare Schikane, auch viele Dorfbewohner hegten Sympathien mit den Ausgeschlossenen. Die Lage drohte zu eskalieren. Darum forderte der Veranstalter den bekennenden Polenfreund und Löcknitzer Bürgermeister Lothar Meistring (DIE LINKE) auf, die Sache zu klären.
 
Der Berufsmoralist wußte offenbar nicht, was ihn mehr ärgern sollte: Löcknitzer Jugendliche in roten Hemden „Polen-Invasion stoppen“ oder die Tatsache, daß starke Polizeieinheiten die Gäste und Einwohner vom Burgfest vergraulten.
 
Was dann passierte, war gestern in Pasewalk Gegenstand einer Gerichtsverhandlung gegen Meistring.
 
Überzogene Einlaßkontrollen bei Gerichtsverhandlung
 
Neben mehreren Gemeindevertretern, die augenscheinlich anwesend waren um ihrem Parteifreund den Rücken zu stärken, nahmen auch zehn Nationale als Prozeßbeobachter an der Verhandlung teil.
 
Diese berichteten von unverhältnismäßigen Einlaßkontrollen vor dem Gerichtssaal und einer starken Polizeipräsenz auch im Saal. Sogar die Mitnahme eines Kugelschreibers wurde den Aktivisten verwehrt. Letztendlich durften im Gerichtssaal nur mit einer Plastemine Notizen gemacht werden.

Die Verhandlung an sich verlief dann so, wie man es im Vorfeld vermutet hatte. Die zwei Anwälte, die Meistring vertraten, forderten Freispruch. Die Staatsanwaltschaft forderte an dem im Vorfeld festgelegten Strafbefehl von 3.000 Euro festzuhalten.
 
Obwohl Meistring zur Tatzeit nur einen Alkoholwert von ca. 0,5 Promille hatte, verwies er auf eine Gedächtnislücke, besonders zur Haupttatzeit als es heiß zur Sache ging:
Meistring soll wutentbrannt in das örtliche Polizeirevier gestürmt sein und dort nach verbalen Attacken einer Beamtin die Finger umgedreht und sie zu Boden gebracht haben. Während er sich weiter mit Händen und Füßen gewehrt haben soll, überwältigten ihn mehrere Beamte und fixierten ihn.
 
Politischer Druck auf geschädigte Polizistin?
 
Der Richter sah es als erwiesen an, daß Meistring wegen Widerstand gegen zwei Vollstreckungsbeamte in Tateinheit mit vorsätzlicher Körperverletzung schuldig sei. Die Strafe von 55 Tagessätzen zu je 50 Euro fiel dennoch geringer aus, als von der Staatsanwaltschaft gefordert.
 
Die betroffene Polizistin nahm die Entschuldigung von Meistring im Gerichtssaal nur zögerlich und verhalten an. Sie berichtete von immensem politischen Druck, der nach dem Vorfall auf sie ausgeübt wurde. Von welcher Seite, blieb offen…
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 18. November 2010