Es sollte wohl geheim bleiben, doch während der Einwohnerfragestunde auf der September-Stadtratssitzung in Ueckermünde mußte Bürgermeisterin Heidi Michaelis (LINKE) zwangsläufig genau das einräumen, wovor die NPD schon vor dem städtischen Kinokauf 2009 gewarnt hatte: Stadtvertreter Alexander Erinski (SPD), dem die Betreibung des Kinos ohne Ausschreibung übertragen wurde, ist mit seiner vor einem Jahr gegründeten Kino GmbH in Schwierigkeiten geraten. Er steht mit mehreren Monatsmieten im Rückstand und hat bei der Stadt um Stundung seiner Schulden gebeten.
Sollte sich kein positiver Besuchertrend abzeichnen, steht Ueckermünde und somit der gesamte Landkreis Uecker-Randow ohne Kino da. Die Stadt hätte dann mit ihrer übereilten und unüberlegten Entscheidung, daß marode Kinogebäude für 250.000 Euro zu kaufen, genau das Gegenteil von dem erreicht, was beabsichtigt wurde.
Denn: Wäre die Stadt nicht auf das einstige Angebot vom damaligen Kinobesitzer Otto eingegangen, obwohl bekannt war, daß dieser mit einem gefälschten NPD-Schreiben versuchte, den Kaufpreis in die Höhe zu treiben (wir berichteten
15. Oktober 2009 und
20. Oktober 2009), hätte dieser das Kino höchstwahrscheinlich weiter betreiben müssen. Zumindest solange bis ein privater Käufer gefunden worden wäre, der einen reelleren Preis -vielleicht 100.000 Euro- bezahlt hätte. Der Kinobetrieb hätte dann von Anfang an auf gesünderen Beinen gestanden, da keine viertel Millionen zu erwirtschaften wären.
Dem aufmerksamen Betrachter stellt sich die Frage, ob die Stadt bei einem anderen Betreiber, der keine persönliche Bekanntschaft mit der Bürgermeisterin pflegt, früher reagiert hätte? Eine in solchen Fällen übliche Ausschreibung für den Kinobetrieb, wie sie damals konsequent von der NPD gefordert wurde, hätte darüber Aufschluß geben können, die Stadt verzichtete darauf zu (Un)Gunsten Erinskis.
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Erstellt am Donnerstag, 14. Oktober 2010