Herr Landrat Christiansen (SPD): Ihr Rücktritt ist das Gebot der Stunde

Bei Kritikern genießt der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende und SPD-Kreisvorsitzende von Ludwigslust auch den Beinamen „Postenhascher“. Und diese Ämterhäufung führt offensichtlich dazu, daß Christiansen scheinbar seinen Verantwortungen nur halbherzig nachkommt. Neben der hauptberuflichen Tätigkeit des Landrates hat er u. a. den Vorsitz des Planungsverbandes Westmecklenburg und den Vorsitz des Landkreistages Mecklenburg-Vorpommern inne, ist Präsidiumsmitglied des Deutschen Landkreistages, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe LEADER SüdwestMecklenburg, Vorsitzender des Tourismusverbandes Mecklenburg-Schwerin und vieles, vieles mehr. Alles wohlgemerkt Ämter, in welche sich Christiansen hinein wählen ließ. Darüber hinaus hat er kraft Amtes noch viele andere Posten inne. U. a. ist er kraft Amtes Vorsitzender  der Gesellschafterversammlung der Krankenhaus Holding Westmecklenburg. Und gerade in der Ausübung dieser Tätigkeit muß sich Christiansen nun den Vorwurf der Untätigkeit gefallen lassen.

So erfuhren die Mitglieder des Kreistages am 14.03.2010 aus den Medien, daß die Krankenhaus Holding Westmecklenburg die Schließung der Entbindungsstation im Krankenhaus Ludwigslust  zum 30.06.2010 plant. Nachdem bereits im Jahr 2004 die dortige Kinderstation geschlossen wurde, sollen nun auch die Pforten der Entbindungsstation, in der im Jahr 2008 immerhin 311 Kinder das Licht der Welt erblickten, schließen. Ein Skandal höchster Rangordnung. Und der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Landrat Christiansen, schaut der drohenden Schließung sehr hilflos zu. Gleiches gilt auch für die vom Kreistag entsandten Mitglieder der Gesellschafterversammlung als auch des Aufsichtsrates. Diese müssen sich durchaus die Frage gefallen lassen, welche Aufgabe(n) sie dort überhaupt wahrnehmen. Nicht umsonst fühlen sich einige Gesandte zu Recht als Marionetten ohne Entscheidungsgewalt. Familienfreundlicher Landkreis Ludwigslust – so wohl kaum!

Nicht weniger skandalös ist der Finanz- und Personalskandal in der Kreistagsverwaltung Ludwigslust. Bekanntlich mußte der Landrat auf der Kreistagssitzung am 04.02.2010 den Kreistagsmitgliedern eingestehen, daß die Personalkosten im Jahr 2009 den veranschlagten Betrag um bis zu 1,8 Millionen Euro überschritt und diese Überschreitung erst am Jahresende festgestellt wurde, da das Controlling versagt und Mitarbeiter ihre Kompetenzen überschritten hätten. Führungschaos pur in der Kreisverwaltung!

Die NPD-Kreistagsmitglieder Torgai Klingebiel und Stefan Köster fordern deshalb konsequent den Rücktritt des Landrates, um langwierigen Schäden für unseren Landkreis zu verhindern. Torgai Klingebiel begründete dieses heute am Rande einer NPD-Strategiesitzung wie folgt:

„Es wird immer deutlicher, daß der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende lediglich an seiner eigenen Karriere bastelt und seiner Verantwortung im Landkreis immer weniger gerecht wird. Mit dem SPD-Kreistagsabgeordneten Dr. Hinrichs forderte am gestrigen Abend erstmalig auch ein SPD-Vertreter den Landrat zur Verantwortungsübernahme auf. Bleibt zu hoffen, daß die Tage des Landrates gezählt sind. Dieser Mann trägt massiv zur Politikverdrossenheit bei!“

zurück | drucken Erstellt am Freitag, 26. März 2010