Der Ludwigshafener Chemie-Riese BASF will im Müritzkreis erneut die „Amflora“-Kartoffel anbauen. Ein entsprechender Antrag liegt dem Landkreis schon vor.
Demzufolge plant die BASF für 2010 erneut den Anbau dieser Kartoffel. Zur gentechnisch veränderten Frucht bzw. ihrer Aussaat hat sich die NPD-Landtagfraktion mit einem klaren Nein positioniert. Im April 2009 stellte sie den Antrag, die Ausbringung von entsprechendem Saatgut zu verhindern (
Drucksache 5/2539). Seinerzeit hatte der Konzern die schriftliche Genehmigung erhalten, in Bütow (Müritzkreis) auf einer Fläche von 20 Hektar rund 1,6 Millionen Knollen auszubringen.
Nach Manipulation wird nur noch eine Stärkesorte produziert
In der Rede zum Antrag verwies der Abgeordnete und umweltpolitische Sprecher der NPD-Landtagsfraktion, Raimund Frank Borrmann, zunächst auf den von Gent-Manipulatoren veränderten Stoffwechsel der „Amflora“, indem diese statt zweier Stärkesorten nur noch eine (Amylopektin) erstellt. Dadurch „kann deren Stärke zu industriellen Zwecken wie der Herstellung von Papier und reißfestem Garn, aber auch als Bindemittel an den Wänden von Sprühbeton genutzt werden“.
„Markergene“ resistent gegen Antibiotika
Doch warum „so viel Lärm um eine Kartoffel, die statt zweier Stärkesorten nur noch eine ... produziert?“ „Die Götter von BASF“, so Borrmann weiter, haben „in den Zellkern der Kartoffel noch zusätzlich ein Resistenzgen gegen das medizinische Antibiotikum Kanamyacin als Marker hineinkonstruiert“. Markergene, die sich als resistent gegen Antibiotika erweisen, „sind äußerst umstritten, weil Antibiotika in der humanmedizinischen Therapie angewendet werden. Die schleichende Verbreitung von Resistenzgenen könnte die Wirksamkeit der Medikamente langfristig beeinträchtigen“.
Nicht nur Forschungs-, sondern auch Zuchtzwecke
In diesem Zusammenhang verdeutlichte Borrmann, daß „die gegenwärtige Gentechnik, die ja auch mit industriellen Interessen verknüpft ist, immer nur auf eine ... bestimmte Zweckrichtung hin orientiert ist, also entweder bestimmte Eigenschaften oder bestimmte Verfahren hervorzurufen“. Dieser „Tunnelblick“ sei auch bei der „kritischen Überprüfung“ vorhanden. „Aber die Komplexität, das Risiko, das sich ergibt aus der Veränderung des Stoffwechsels dieser gentechnisch veränderten Organismen, läßt sich nur über einen sehr langen Zeitraum hin erkennen und beobachten“.
Borrmann machte überdies darauf aufmerksam, daß der Anbau nicht nur Forschungszwecken, sondern auch „Zuchtzwecken“ diene, „damit bei Genehmigung genug Pflanzgut zur Verfügung steht“, weshalb sie schon auf 20 Hektar angebaut würden.
Die NPD wird auch künftig auf Seiten all derer stehen, die nicht wollen, dass der Nordosten der BRD zum, wie Borrmann es ausdrückte, „Gentechnikklosett der deutschen Nation“ wird.
* Die vollständige Rede Borrmanns ist im Plenarprotokoll 5/70 (Seiten 72 – 76) zu finden.