Freiheit für Erich Priebke!

Gestern zogen in Berlin junge Nationalisten, mit Transparenten und Spruchbändern vor die Italienische Botschaft, das Auswärtige Amt und vor den Sitz von Amnesty International, um dort die sofortige Freilassung von Erich Priebke zu fordern.

Erich Priebke ist der letzte deutsche Kriegsgefangene und darüber hinaus auch der ältereste. Er ist seit 1995 in Italien inhaftiert. Obwohl er zunächst freigesprochen wurde, stellten ihn die Italiener wiederholt vor ein Militärgericht, um ihn zu einer zehnjährigen und später gar zu einer lebenslangen Haftstrafe zu verurteilen. Nur seinem hohen Alter, Erich Priebke wird am 29. Juli 96 Jahre alt, und seinem Gesundheitszustand ist es zu verdanken, daß er nicht mehr im Militärgefängnis sitzt, sondern unter Hausarrest steht.

Alle Bemühungen, auch von Italienern, blieben bisher erfolglos und auch die Tatsache, daß der untadelige deutsche Offizier Erich Priebke unschuldig ist, führten nicht zu seiner Freilassung. Darum wurde die Forderung nach der sofortigen Freilassung Priebkes gestern direkt vor die Italienische Botschaft in Berlin getragen. Mit Flugblättern wurde das Anliegen auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Im Anschluß zogen die jungen Leute - unter ihnen viele Berliner, aber auch einige aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern – vor das Auswärtige Amt am Werderschen Markt. Denn im Gegensatz zu den Bemühungen breiter Bevölkerungskreise und auch offizieller Personen in Italien, blieben die deutschen Behörden in der Sache des ehemaligen deutschen Wehrmachtsoffiziers untätig. Unter Einsatz eines Megaphons wurde den Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes deutlich gemacht, was von ihnen erwartet wird. Sie sollen ihre Untätigkeit beenden und sich endlich für die Freilassung Priebkes einsetzen, damit dieser seine letzten Tage in Freiheit verleben kann.

Da sich die Organisation Amnesty International (ai) besonders für Gerechtigkeit und die Durchsetzung der Menschenrechte einsetzt, wenn sie diese in fernen Ländern gefährdet sehen, wurde auch Amnesty International direkt vor ihren Berliner Büro aufgefordert, sich für die Freilassung Priebkes stark zu machen. Schließlich paßt es nicht zusammen, wenn man stets und ständig der Menschenwürde und Gerechtigkeit das Wort redet, aber im Fall Priebke untätig bleibt.

Nach über vier Stunden konnte der störungsfreie Aktionstag beendet werden. Die Aktivitäten sind damit aber nicht beendet, es werden noch weiter Aktionen durchgeführt, bis Erich Priebke endlich frei ist.
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 17. Juli 2009