In der Bauwirtschaft des Landes rumort es gewaltig. Das geht aus einem Beitrag der jüngsten Ausgabe des Wirtschaftsspiegels M-V hervor. Wie Jörg Schnell, Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes M-V, erklärte, mußten die Unternehmen im ersten Halbjahr 2009 gegenüber dem Vorjahr einen Auftragsrückgang von zehn Prozent hinnehmen, was 42 Millionen Euro entspreche. Es gelte, im Norden Mitteldeutschlands mehr zu investieren, sagte Schnell weiter und verwies auf den dringenden Bedarf an Reparaturarbeiten, beispielweise an maroden Brücken und den zahlreichen Straßen.
Betriebe brauchen das ganze Jahr Arbeit
Der Bauverband M-V sieht „das Ziel in Gefahr, bis zum Jahresende die Hälfte der Mittel aus dem Konjunkturpaket II abfließen zu lassen. Unsere Betriebe brauchen das ganze Jahr Arbeit. Drei Monate Hochkonjunktur am Jahresende helfen uns nicht aus der Krise“, zitiert das Blatt den Vizepräsidenten Prof. Dr. Karl Thümecke. Die öffentlichen Auftraggeber hätten sich bislang zurückhaltend gezeigt; die Auftragseingänge lägen bis Ende April um 20,8 Prozent unter dem Vorjahresniveau.
Politik fehlt Mut zu außergewöhnlichen Wegen
„Vielfach“, so Prof. Thümecke weiter, „fehlt es an geplanten Maßnahmen, die schnell ausgeschrieben werden können. Wer keine Vorratsplanung hatte, wurde vom Konjunkturpaket II kalt erwischt. Außerdem vermissen viele Verwaltungen politische Rückendeckung, wenn es darum geht, außergewöhnliche Wege zu gehen. Auch deshalb werden die Möglichkeiten der beschleunigten Vergabe noch viel zu wenig genutzt“.
Die Zahl der in der Baubranche tätigen Mitarbeiter betrug in Mecklenburg und Vorpommern in den Neunzigern immerhin 53.000; heute sind es nur noch 15.000.
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Erstellt am Dienstag, 27. Oktober 2009