Torsten Koplin, alias IM „Martin“, wird auf seinen Wahlplakaten von der Vergangenheit eingeholt.
Unzählige Wahlplakate des Landtagsabgeordneten Torsten Koplin (Die Linke), wurden im Direktwahlkreis 18 mit Aufklebern versehen. Dabei wurde das Parteilogo „Die Linke“ durch „Die Stasi“ ersetzt. Wer macht denn sowas? Für Torsten Koplin, der zu DDR-Zeiten unter dem Decknamen IM „Martin“, für seine Spitzeldienste Geld von der Stasi erhielt, ist der Übeltäter schnell gefunden. Seiner Meinung nach, kann das nur die NPD gewesen sein. Daß es auch in diesen Zeiten noch so etwas wie Volkszorn gibt und einige Landsleute das volksverachtende Treiben der Stasi nicht vergessen haben, scheint dem ehemaligen SED-Mitglied gar nicht in den Kopf zu wollen.
Vielleicht haben sich einige DDR-Opfer an Koplins Ausruf auf dem Landesparteitag der Linken erinnert. Dort tat „IM ‚Martin’“ nämlich kund: „Die DDR war kein Unrechtsstaat, weil es Recht gab und dieses Recht verlässlich war.“ Wer als junger Mensch in Rostock, Neubrandenburg, Berlin-Hohenschönhausen, Potsdam, Cottbus, Bautzen oder einem anderem DDR-Stasi-Knast gesessen hat, fand das sicher nicht so lustig.
Es ist aber auch möglich, daß einige die Lüge des ehemaligen Stasi-Spitzels in Bezug auf seinen akademischen Abschluß aufregte. Im November 2008 flog nämlich auf, daß Koplin falsche Angabe zu seinem Studienabschluß gemacht hatte. In einem Portrait der Landtagsnachrichten gab er an, an der SED-Parteihochschule in Berlin nach dem 03.10.1990 die Prüfung zum "Staatswissenschaftler" abgelegt zu haben. Die Schule für „Einhundertprozentige“ schloß aber bereits am 30.06.1990 ihre Pforten.
Auf alle Fälle wäre der Dauer-Dennunziant Koplin gut beraten, seine Verdächtigungen in Zukunft vorsichtiger zu formulieren. Denn falsche Verdächtigungen können schnell zu einem Strafverfahren führen. Sein Führungsoffizier wird ihn davor nicht mehr schützen können.
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Erstellt am Mittwoch, 23. September 2009