Pommersche und mecklenburgische Regionen, in denen Massenabwanderung, Insolvenzen, Hartz-IV, Kinderarmut und Perspektivlosigkeit beheimatet sind, (rück-) entwickeln sich seit 20 Jahren mehr und mehr zu weißen Flecken der deutschen Volkswirtschaft. Bereits ein im Juni veröffentlichtes Gutachten des „Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung“ bescheinigte, daß sogenannte Schwundregionen mit starken Geburtendefizit und anhaltender Abwanderung „verlorene Landschaften“ und nicht mehr „förderfähig“ wären (Wir berichteten hier:
„Unterstützung überalterter Regionen ist Geldverschwendung“).
Leider bestätigt nun eine weitere Wirtschaftsstudie mit dem Titel „Zukunftsbranchen 2009“ den hierzulande allgemein vorherrschenden Pessimismus. Bundesweit wurde in 413 Landkreisen und kreisfreien Städten die ortsansässige Unternehmensstruktur auf ihre Zukunftsfähigkeit untersucht. Hierbei wurden sieben sogenannte Wachstumsbereiche als Maßstab herangezogen: Gesundheitswirtschaft, Unternehmensforschung und Entwicklungsdienstleistungen, Logistik, Maschinenbau, Fahrzeugbau, Kommunikations- und Informationstechnologien sowie Meß-, Steuer- und Regeltechniken.
Das Ergebnis der Studie überrascht kaum: Mecklenburg-Vorpommern steht wieder einmal an letzter Stelle unter allen Bundesländern.
„Leuchtturmpolitik“ und „Ferienland Nummer Eins“
Lediglich wenige Ober- und Mittelzentren wie Schwerin und Rostock weisen eine gewisse ökonomische Stabilität auf. Der Leiter der Studie hatte natürlich auch gleich ein „Patentrezept“ und empfahl, die „Leuchttürme“ des Landes weiterhin zu unterstützen und den touristischen Ausbau des Landes voranzutreiben.
Dabei bilden die sogenannte „Leuchtturmpolitik“ und die einseitige ökonomische Ausrichtung auf den Tourismus den eigentlichen Kern schleichende Verödung unserer ländlich geprägten Heimat. Hauptnutznießer von Investitionsvorhaben und Förderpaketen sind vorrangig einzelne wenige Vorzeigestandorte gewesen, die nun zu Ungunsten der breiten Fläche weiter als ökonomische „Zugpferde“ ausgebaut werden.
Bereits jetzt schon, ist jeder sechste Arbeitsplatz im Land direkt oder indirekt auf Gedeih und Verderb an den Tourismus gekettet. Etwa 133.000 Fremdenverkehrsbeschäftigte müssen von Saison zu Saison auf metrologisches wie ökonomisches „Schönwetter“ hoffen – und dies in Zeiten der Finanz- und Absatzkrise. Wenn es nach dem Willen der herrschenden Altparteien ginge, soll Mecklenburg-Vorpommern weiter zum „Ferienland Nummer Eins“ ausgebaut werden.
Einzig die NPD hält dem ein „Nicht weiter so“ entgegen und fordert für die wirtschaftliche Gesundung unserer Heimat:
Breite Volkswirtschaft statt Monostruktur: Das Fokussieren auf ganz wenige Bereiche der Wirtschaft, das heißt hier einen Bereich stark überproportional zu fördern und die anderen Bereiche mehr oder weniger brach liegen zu lassen, ist schlichtweg verantwortungslos. Damit unsere Heimat wieder blühen kann, bedarf es einer breit geschichteten Unternehmensvielfalt in möglichst vielen Wirtschaftssektoren.
Raus aus der EU: Eine gänzliche Aufhebung der Sperrfristen der grenzübergreifenden Arbeitnehmerfreizügigkeit würde deshalb eine erhebliche Verschärfung der Konkurrenzsituation in der BRD-Arbeitswelt bedeuten. Insbesondere EU-Ausländer aus Osteuropa würden dann in einigen Wirtschaftszweigen flächendeckend und nicht nur im grenznahen Raum zur Lohndrückerei in einheimischen Unternehmen herangezogen werden. Und dies vorallem in Firmen, deren Produktionsstätten aus unterschiedlichsten Gründen nur schwer ins Ausland verlagert werden können.
Gerechter Lohn für ehrliche Arbeit: 53.000 Arbeitnehmer in Mecklenburg und Pommern, rund ein Zehntel der heimischen Arbeiterschaft, müssen neben ihrer beruflichen, sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit Stütze vom Staat beziehen. Ein Grundrecht auf Vollbeschäftigung beugt sozialer Verelendung vor, weshalb alle Angehörige unseres Volkes nicht nur in Lohn und Brot gesetzt werden, sondern ebenso vernünftig vergütet werden müssen.