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NPD-Informationsstand in Boizenburg

Am vergangenen Wochenende startete die Westmecklenburger NPD ihre Frühjahrsoffensive mit Informationsständen in Grevesmühlen, Hagenow, Parchim und Wittenburg. Und auch am heutigen Mittwoch Vormittag waren die NPD-Aktivisten ab etwa acht Uhr mit einem Informationsstand auf dem Markt anzutreffen. Grund für die selbsternannten "Demokraten" der Stadt Boizenburg für eine "Gegenaktion".

Allerdings sollte es etwa eineinhalb Stunden dauern, bis der "demokratische" Block von den Linken, SPD und CDU einsatzfähig war. Bis zu diesem Zeitpunkt fanden bereits weit über einhundert Ordnungsrufe (die Zeitung der NPD-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern) und andere Informationsmaterialien der nationalen Opposition ihre Abnehmer.

Gegen 9:45 Uhr hatten schließlich auch die Vertreter der Blockparteien den Weg zum Marktplatz gefunden. Im Schlepptau eine grüne Tonne für das "NPD-Material". Allerdings paßte beides nicht so recht zusammen, so daß nach Beendigung der Blockaktion sich nicht einmal fünf Ordnungsrufe in der Tonne befanden, dafür aber jede Menge Müll und linkes Infomaterial. Aber nicht nur diese Aktion ging eindeutig nach hinten los. Interessant war vor allem, was die Vertreter der Blockparteien an das "Wahlvolk" zu verteilen versuchten bzw. bettelten, daß ihnen die Marktbesucher das Material abnehmen sollten. So ist es für die SPD nichts Ungewöhnliches, wenn ihre Vertreter SPD-Material ihrer Initiative "endstation-rechts" verteilen. Berichtenswert ist es erst dann, wenn der angebliche politische Gegner eben jenes Material verteilt. So versuchte beispielsweise der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Holger-Peter Reimer, die endstation-rechts-Broschüre über die NPD-Landtagsfraktion an die Frau und den Mann zu bringen. Erst, nachdem er darauf hingewiesen wurde, daß es sich hierbei ja um SPD-Material handeln würde, ließen seine Bemühungen deutlich nach.

Als um etwa 10:30 Uhr so langsam der Besucherstrom auf dem Markt nachließ, wurde es doch noch einmal interessant. Bereits gegen 8:45 Uhr kündigten zwei Polizeibeamte an, daß sich für 9:30 Uhr eine Schulklasse zur Diskussion mit den NPD-Aktivisten angekündigt hatte. Andreas Theißen, der zuständige Kreisvorsitzende erwiderte: "Wir freuen uns auf kritische Zuhörer und hoffen auf interessante Fragen der Schüler die wir gerne ausführlich beantworten werden."
Mit reichlicher Verspätung erschienen dann etwa 20 Schüler, angeführt offensichtlich von ihrem Pädagogen, und begannen damit, was sie für eine Diskussion hielten bzw. was ihnen in der Schule offensichtlich als Diskussion gelehrt wurde: sie versuchten den NPD-Stand für Interessierte zu blockieren. Sie hakten sich offensichtlich in der Hoffnung ein dadurch den zahlreichen NPD-Aktivisten, die über den gesamten Marktplatz verteilt waren, sowie interessierten Bürgern den Weg zum Informationsstand zu versperren. Aber die Hoffnungsblase platzte schnell. So ließen die NPD-Aktivisten noch interessierte Bürger es sich nichtnehmen, durch die Reihen der Schüler hindurchzugehen.

Auch die angekündigte Diskussion endete in einem Fiasko. Nach dem ein Schüler forderte, daß alle Menschen das Recht hätten, dort zu leben, wo sie möchten, fragte ihn der NPD-Landesvorsitzende Stefan Köster, wie dieses organisatorisch, finanziell und auch im Interesse der Deutschen durchzuführen sei. Auch zur Konsequenz, daß diese Ansicht in der Schlußfolgerung auch bedeuten müßte, daß jeder Mensch das Recht hat, in dem Haus zu leben, welches ihm gefällt, herrschte nach Aufforderung durch eine ältere Dame des "demokratischen" Blocks Stillschweigen.

Ganz andere Erfahrungen machte der NPD-Kreistagsabgeordnete Michael Grewe. Nachdem eine Schülerin mit der ewig alten Leier, wonach die Deutschen den Krieg angefangen hätten, "ihre Diskussion begann", fragte er sie, wann denn der Krieg begonnen hätte. Hilflos suchte sie Rat bei einer Schulkameradin, die ihr aber auch nicht weiterhelfen konnte. Die dann erfolgte Antwort läßt mit Angst und Sorge auf das Niveau des heutigen Politik- und Geschichtsunterrichts blicken: 1933!

In Anbetracht dieser Peinlichkeiten begannen die Schüler, mitsamt ihrer Aufpasser die Blockade aufzulösen. Vorherige Versuche des linken Kreistagsabgeordneten Dyrba mit Parolen wie "Nazis raus" bei den Jugendlichen Eindruck und Aktivismus zu entfachen, liefen ebenfalls ins Leere.

Der Spuk den die "Demokraten" veranstalteten endete bereits nach etwa zwei Stunden, dann war es offensichtlich doch zu kalt und echte Argumente gegen die NPD waren nicht vorzubringen. Sehr zum Ärger einiger extra aus Hamburg und Schwarzenbek angereisten und offenbar gewaltbereiten Vertreter der linksautonomen Szene. Diese hatten sich wohl mehr von der Aktion gemeinsam mit dem Pastor Steinbrink und Bürgermeister Jäschke aus Boizenburg versprochen.
Zum Glück blieb es im Großen und Ganzen friedlich, bis auf ein paar Einschüchterungsversuche gegen einen Markthändler der nicht bereit war "endstation-Rechts" Material anzunehmen.

Bleibt zum Schluß festzuhalten, daß die Systemvertretern vor den anstehenden Kommunalwahlen ernsthaft um ihre eigenen Posten in so mancher kommunalen Vertretung fürchten. Und dieses ist auch gut so!
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 11. März 2009