Schlechte Vorstellung – Regionalbüro-Leiter kniff
Eine peinliche Vorstellung lieferte jüngst Karl-Georg Ohse, Leiter des "Regionalbüros für demokratische Strukturen", im Sozialausschuß der Stadt Ludwigslust.
Mittwochabend, 20. Februar, 18.00 Uhr, Ludwigslust: Während der Sozialausschußsitzung der Lindenstadt sollte der Leiter des "Regionalbüros für demokratische Strukturen", Karl-Georg Ohse, Arbeit und Aufgaben vorstellen. Ohses Auftritt endete mit polemischen Sprüchen und einem eher peinlichen Abgang.
In einem etwa dreiminütigen Vortrag erklärte der selbsternannte Hüter der Demokratie, daß es sich beim Regionalbüro um die fortgesetzte Arbeit des ehemaligen MBT ("Mobiles Beratungsteam für demokratische Kultur") handele. Lediglich der Status der Förderung habe sich geändert. Flossen zuvor 90 % Bundesmittel, erfolge die Alimentierung jetzt fast ausschließlich durch Landeszuschüsse. Leider, so Ohse, stünden "nur" für vier Teilzeitstellen Mittel zur Verfügung – das Gejammer über die finanzielle Ausstattung zog sich wie ein roter Faden durch den Beitrag.
Die Aufgaben wurden stichwortartig genannt. "Kommunale Beratung", "Demokratiepädagogik", "Krisenintervention"!?! Kein Bericht aus der Praxis, kein Fallbeispiel, keine Erfolgsmeldungen, nichts. Fast gewann man den Eindruck, der müde wirkende Ohse sei selber ein Fall für Krisenintervention.
Im Anschluß an die dürren Ausführungen erhielten die Stadtvertreter Gelegenheit, Fragen zu stellen. Einer Phase betretenen Schweigens folgte die vorsichtige Nachfrage eines Abgeordneten der Linken: Ob er die e-Post-Adresse haben könne?
Schwung in die Bude brachte der NPD-Stadtvertreter Klaus Bärthel. Auf die Frage, ob Ohse und Co. auch gegen Linksextremismus eingesetzt würden, antwortete dieser: "Wenn es so etwas hier geben würde, würde das natürlich so sein." Eine interessante Antwort, stritt der "Demokratie"-Beauftragte die Existenz von Linksextremismus in Westmecklenburg doch auf diese Weise indirekt ab.
Auf die zweite Frage, ob seine Truppe die Antwort des Landes auf die NPD wäre, wurde Ohse dann schon deutlicher und lauter: "Selbstverständlich ist es eine Antwort auf eine Partei, die verfassungsfeindlich ist ..." Bärthel wies den unwahren Anwurf natürlich sofort zurück, worauf Herr Ohse - scheinbar kurz vorm Kollabieren - ausstieß: "Das sagt Ihr doch selber ..." Belege dafür konnte er natürlich nicht liefern.
Zur dritten Frage, ob sich das Regionalbüro schon einmal wegen anderer Themen im Einsatz befand, kam es leider nicht mehr, da die Sozialausschußvorsitzende die Diskussion abbrach und Herrn Ohse bat, die Diskussion nach der Veranstaltung mit allen Interessierten zu Ende zu führen.
Der NPD-Vertreter gab sich damit einverstanden und sagte ein interessantes Gespräch voraus. Herr Ohse schwieg verschämt und verließ noch vor Ende der Ausschußsitzung den Raum. Selbst schuld! Im Anschluß an die Sitzung führten sowohl Klaus Bärthel als auch Andreas Theißen, NPD-Kreisvorsitzender in Westmecklenburg, noch weitere Gespräche mit den Anwesenden. Gelacht wurde auch über die peinliche Vorstellung des Regionalbüro-Leiters.
Nicht eindeutig geklärt werden konnte indes die Frage, wofür die "Demokratie"-Wächter ihr Geld, genauer: Steuergeld, erhalten.