Keine Fanfarren, keine Kapelle

Der Güstrower Kreistag tagte zum ersten Mal nach der im Juni zurückliegenden Kommunalwahl 2009 und kam am Mittwoch, dem 8. Juli zu einer konstituierenden Sitzung zusammen.
Festen Schrittes und mit 3385 Wählerstimmen im Nacken machten sich Sebastian Kloß und Marko Wietzke auf zum Spießrutenlauf der Etablierten.

Dann begann die Sitzung. Die Alterspräsidentin Hanne-Lore Harder (CDU) leitete diese und begann mit der Tagesordnung. Anfangs sehr leise. Als sie dann beim 4. Punkt der Tagesordnung angelangt war, merkte sie auch, daß das Mikrofon gar nicht angeschaltet war. Vielleicht war es die Nervosität vor den nun anwesenden NPD-Vertretern.

Vorbereitete Listen, manche nennen es auch Cliquenwirtschaft, sorgten dafür, daß auch beim folgenden Wahlmarathon immer diejenigen auch gewählt wurden, die vorher bestimmt wurden. Dem Zufolge wurde auch wie 2004 wieder Ilka Lochner-Borst (CDU) Kreistagspräsidentin.

Nach viel Applaus und jeder Menge Blumen übernahm sie dann die Tagesordnung und fuhr mit der Bestätigung der Kreistagsmitglieder per Handschlag fort. Flüsternd und händeschüttelnd bestätigte sie die Etablierten. Bei der NPD angekommen, ließ sie es sich nicht nehmen ihren Flüsterton in eine weitaus kräftigere Röhre umzuschlagen. So, daß man sie bis in die gut besuchten Zuschauerränge und auf dem Flur hören konnte.
So röhrte sie sinngemäß: "Meine Herren, hiermit bestätige ich sie als Kreistagsmitglieder und weise sie ausdrücklich darauf hin, daß sie sich an die Kommunalverfassung des Landes Mecklenburg-Vorpommern zu halten haben!"

Und schon tuschelte es aus dem Besucherbereich „Das hätte sie sich auch klemmen können!“ Ja das hätte sie wirklich.

Die angekündigte Juso-Gegendemonstration vor dem Kreistag fiel übrigens aus. Nächste Kreistagsitzung ist nach der Sommerpause am 09. September. Die einzige Endstation Rechts Aktion war in Form eines Gesinnungsknopfes zu erahnen, den Landrat Lutz da Cunha (SPD) und Genossen sich angeheftet hatten.
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 10. Juli 2009