Gesicht zeigen - auch am Zeitungsstand

Ein neues Jahr nach römischem Kalender hat begonnen. Die Lateiner haben auch die Monate nach Göttern benannt. Der Name Januar ist abgeleitet von Ianus, einem der ältesten römischen Götter. Als janusköpfig gilt jemand, wenn sein Verhalten oder seine Äußerungen sich in kurzer Zeit widersprechen und ihm somit nicht über den Weg zu trauen ist.

Allerdings, solche die ihr zweites Gesicht gut verstecken, die kennt jeder.

Jene, die nach politischer Lage mal nach links oder rechts sprechen. Meistens treten sie vor Wahlen als Demokratieexperten auf. Sie sind dann auf jeder Mattscheibe zu sehen, oder lächeln uns debil von Laternenpfählen herunter an.

Die Politikaktivisten sind es, die den Janus in sich dann doch nicht so gut verbergen können. Jene, die Jahrzehnte lang die Bundeswehr abschaffen wollten, und denen es dann, kaum in den Sesseln der Macht angekommen, nicht schnell genug mit Kriegseinsätzen gehen konnte.

Es sind jene, die erst gegen die Merkel-Steuer wetterten, und dann das Mehrwertsteuerloch im Portemonai des Bürgers auf 19% erweitert haben.

Jene, die auf "Heuschrecken" schimpften, ihnen aber erst die Einflugschneise in der bundesdeutschen Rechtsordnung frei geholzt haben.

Wenn der Leser jetzt den Eindruck hat, dass ihm aus diesen Zeilen ganz schön viel SPD-Augiasstallgeruch entgegen schlägt - ihre Nase für Politik ist gesund.

Scheinbar zieht diese Truppe solche Charaktere an. So zu sagen.
Eines ihrer struppigen Zugpferde im hiesigen Stall heißt M. Brodkorb, wahrscheinlich dürfen seine Herdenpartner ihn Matze nennen.
Der ist offenbar über jeden Zweifel erhaben. Scheinbar mittendrin und nie dabei. Und immer gegen rechts, wenigstens meistens. Dann zieht er als "Rechtsextremismusexperte" von eigenen Gnaden den Karren der Mahner durchs Land, weil der Nazi in jedem von uns steckt. Bestimmt ein bisschen.

Auch in ihm? Zucken die Stimmen der Ahnen in ihm, wenn er sich an Alain de Benoist ankuschelt und in ihm den metaphysischen Nazi entdeckt, der es nur nicht so meint?

Oder wenn er auf seiner Weltnetzseite, den Storch Heinar im Nacken, gegen Dieter Stein, den Chefredakteur der Wochenzeitschrift "Junge Freiheit", polemisiert, aber vielleicht heimlich unter der Bettdecke dann dessen Ergüsse in sich aufsaugt?

Wenn er nach des Tages Lasten an der Front für bundesdeutsche Demokratie und "gesponsert by Steuerzahler" in die Kissen sinkt hat er Muße für seine Ausflüge in das Land jenseits linker Denkblockaden.
Doch diese Woche wird nichts aus der verstohlenen Lieferung der Berliner "Neu Rechten" Postille- diesmal muß ihr Abonnent Mathias Brodkorb am Zeitungsstand Farbe bekennen - oder sich sein Exemplar im Dickkoepp abholen. Da hat es ein ehrlicher Finder abgegeben. Wenn er will kann er dort auch gleich die neueste Ausgabe der Deutschen Stimme erwerben.

zurück | drucken Erstellt am Freitag, 16. Januar 2009