Angst vor roten Ausschreitungen in HRO

"Tonnen weg: Amt sorgt für Silvester vor", hieß es kürzlich im Rostocker Lokalteil der Ostsee-Zeitung.

Laut Beitrag hat sich das Umweltamt der Seestadt an etwa 230 Grundstückseigentümer im liebevoll als "Szeneviertel" betitelten Stadtteil "Kröpeliner Tor Vorstadt" gewandt. Bitte an die Bewohner: Räumt Eure Mülltonnen zumindest für die Stunden des Jahreswechsels hinweg. In erster Linie betroffen: Am Brink, Niklot- und Leonhardstraße sowie Barnstorfer Weg. Sperrmüll-Termine werden für den Zeitraum 27. Dezember bis 2. Januar überdies nicht vergeben, Container für Altpapier und Altkleider eingezogen.

Ähnliche Meldungen aus anderen Rostocker Stadtteilen sind bislang nicht bekannt. Daraus ergibt sich geradezu zwangsläufig die Frage nach dem "Warum?" der von Polizei, Ortsbeirat und Ordnungsamt koordinierten Aktion. Aus dem OZ-Beitrag erfährt man genauere Hintergründe nicht. Zwar hätten in der KTV - von bösen Zungen wegen der Vielzahl von Hundehaufen auch Kot-Tor-Vorstadt genannt – Silvester 2007 besonders viele Mülltonnen gebrannt. Auch werde seitens der Polizei erwogen, beim Innenministerium um Verstärkung nachzufragen. Ansonsten wird der Leser mit Stellungnahmen von Anwohnern gelangweilt, wobei die Porträtfotos gerade der Gesprächspartnerinnen immerhin eine optische Entschädigung für das Geseiere bieten.

Klartext und Rückschau: "In der Zeit vom 31.12.2007, 23:30 Uhr, bis 01.01.2008, 04:15 Uhr, kam es im Rostocker Stadtteil Kröpeliner-Tor-Vorstadt in den Bereichen Doberaner Platz; Niklotstraße, Leonhardtstraße, Barnstorfer Weg, Friedrichstraße sowie Am Brink zu Sachbeschädigungen und Auseinandersetzungen", heißt es in der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 5/1215).

Es handelt sich dabei um annähernd jenen Bereich, dessen Bewohner von den Rostocker Stadtoberen angeschrieben worden sind. Die Angst vor einer Wiederholung der damaligen Ereignisse ist offenbar allgegenwärtig. Beteiligt waren an ihnen maßgeblich Angehörige der so genannten Antifa. Sie hat im erwähnten Gebiet ihr Hauptdomizil (laut Landesregierung kamen seinerzeit immerhin 158 Polizeibeamte zum Einsatz).

Einmal anders ausgedrückt: Wären die Initiatoren der damaligen Exzesse aus der so bezeichneten rechtsextremen Szene gekommen, hätten die Schreiberlinge von OZ über Ortsbeirat bis hin zum IM (steht natürlich für Innenminister) Lorenz Caffier (CDU) wieder zum Repertoire antinationaler Haßtiraden gegriffen. Ebenso medienwirksam wären Verhaftungen national gesinnter Bürger vorgenommen worden, um sie danach wieder kleinlaut zu entlassen, ohne allerdings auf die Warnungen vor "rechter Gefahr" zu verzichten.

Im Fall Rostocks aber bleibt es bei ein paar Heftpflasterchen, anstatt den polizeilich bekannten Rotfront-Kriminellen zumindest für die Zeit des Jahreswechsels Auflagen wie beispielsweise feste Meldezeiten bei der Polizei aufzuerlegen. In den Gulli der Weltgeschichte gehören jene marxistisch-leninistischen und/oder anarchistischen Verbrecher ohnehin. Doch dieser Vorgang wird sich dereinst jenseits brennender Mülltonnen abspielen ...
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 30. Dezember 2008