EXIT vor dem aus?

Hoffentlich! Das wäre eine Steuerersparnis für Mecklenburg-Vorpommern

Am Montag war es endlich soweit. Tingel-Tangel-Bob in Sachen "Aussteiger aus der rechten Szene" beehrte auf seiner Schnorrertour die Rostocker Universität. Der ehemalige DDR-Kriminalkommissar, danach BRD-Hauptkommissar und jetzt selbst ernannter NAZI-Bekämpfer Bernd Wagner muß sich wohl richtige Arbeit suchen oder Hartz IV anmelden. Denn der Staat wird ihn wohl in seiner derzeitigen Funktion nicht mehr durchfüttern wollen. Noch vor einem Jahr verstieg sich der STERN zu der Behauptung daß es in Deutschland keinen besseren Experten zu diesem Thema gibt, jetzt braucht Wagner wohl selbst Unterstützung um sich von Vorwürfen gegen ihn zu befreien. Gern schwadronierte Wagner über seine 350 Aussteiger (sagt er) die er und das Projekt EXIT in den letzten Jahren betreut haben wollen. Aktuell sollen es um die 40 sein (sagt er), Und die werden von anderen Nazis natürlich mit dem Tode bedroht (sagt er). Wagner besorgt denen dann neue Identitäten und Arbeitsstellen (sagt er).

Richtig bekannt, oder wie andere sagen würden berüchtigt, ist davon eigentlich nur Tanja Privenau. Dieses Glanzstück seiner Sammlung wird wohl nun sein Klotz am Bein.

Was ist geschehen?

Tanja Privenau war 20 Jahre lang in Sachen "Deutsches Reich" aktiv. Also eine die nicht nur mitlief, sondern auch mitmachte. Wie sie an Wagners Aussteigerverein geriet ist noch im Dunkeln, wichtig ist, daß sie ihre Kinder mitnahm. Denn für diese begann nun eine Tortour, die ein recht grelles Licht auf Wagner und seine Truppe wirft. Anfangs schien die Privenau die ideale Vorzeigeaussteigerin zu sein. Sie tingelte mit Wagner zu Pressekonferenzen, Talkshows und Spendenveranstaltungen. Wer dabei wen benutzte - Wagner die Privenau um weitere Fördergelder einzuspielen oder umgekehrt um als von den Medien umschwärmte Aussteigerin den schnellen Euro zu machen - wer weiß.

Ihr Mann, Markus, die Ehe wurde mittlerweile geschieden, ließ sich die Entfremdung seiner drei Kinder, die er mit der Privenau gemeinsam hatte, jedenfalls nicht gefallen und prozessierte seiner Frau hinterher. Die Privenau hielt die Kinder vom Schulbesuch ab, zog mit ihnen kreuz und quer durch die Bundesrepublik von Wohnsitz zu Wohnsitz und ließ sich auf Steuerzahlerkosten mit Alias-Identitäten eindecken. Alles weil sie angeblich von der rechten Szene mit dem Tod bedroht werden würde, wie Wagner immer wieder und gern behauptet.

Die ganze Fluchtschmunzette kulminierte im Oktober diesen Jahres, als Wagner sich zu der Behauptung verstieg Mecklenburger Kameraden hätten unter der möglichen Mitwisserschaft des Landtagsabgeordneten Udo Pastörs den ältesten Sohn der Privenau, Steffen Privenau, entführt.

Doch die Sache klärte sich schnell auf, hatte Steffen Privenau doch nur einen Exit aus EXIT gesucht, um der durch die Mutter geplanten drohenden Einweisung in eine geschlossene Anstalt zu entgehen. Er ist selbst davongelaufen um Schutz bei seiner Großmutter zu suchen. Steffen Privenau ist teilweise hilfsbedürftig, kam jedoch immer mit der Betreuung durch Tageseinrichtungen aus. Nach Aussagen von Steffen Privenau, die er vor dem Vormundschaftsgericht in Berlin-Lichtenberg machte, hat Tanja Privenau u.a. ihren Sohn um den Hauptteil des Erbes seines leiblichen Vaters gebracht, das sie treuhänderisch verwalten sollte. Im Ganzen ging es wohl um 45.000 Euro, von denen die saubere Tanja schon 39.000 hat durch ihre treuen Hände rinnen lassen. Das Sorgerecht für Steffen wurde ihr letztendlich aberkannt.

Ein besonderes Geschmäckle erhält die Causa Tanja Privenau und Bernd Wagner durch die Aussage des Sohnes, daß die beiden Anti-Rechts-Showstars nun zusammenziehen wollen, ungeachtet der dessen, daß Wagner noch verheiratet sein soll. Wenn es stimmt, wäre es interessant zu erfahren, was wohl seine blinde Ehefrau davon hält, das ihr Berni nun den EXIT aus seiner Ehe sucht. Vielleicht sollte der Versuch Steffen in ein geschlossenes Heim abzuschieben, auch nur der EXIT der beiden Anti-Rechts-Turteltäubchen in ein neues glückliches Leben auf Staatskosten sein.

Er der Macher und Spendenwerber - sie das Vorzeigeopfer. Das ist sie ja auch - egal in welcher Beziehung.

Und Bernd Wagner? Die Entführungsstory hat nicht geholfen.
Wird er weiterhin jährlich 210.000 Euro (90.000 Euro aus den Mitteln des XENOS- Programms und 120.000 Euro aus anderen Quellen u.a. dem Haushalt von Mecklenburg-Vorpommern) erbetteln können? XENOS hat jedenfalls den Hahn erst mal zugedreht. Insgesamt hatten sich 830 (!) Antragsteller um Mittel aus diesem Staatstopf beworben - EXIT ging diesmal leer aus. Bei all der Ex-Nazi-Beschützerei hat Wagner die Antragspapiere falsch und ungenügend ausgefüllt. XENOS konnte nicht erkennen wofür das beantragte Geld genutzt werden soll - ergo- Kasse dicht.

Und so tingelt Wagner durch die Säle und Schulen um sich vor richtiger Arbeit zu bewahren und weiter seine Geschichten vom großen Nazibekämpfer zu verbreiten – immer in der Hoffnung andere mögen nun ihre Schatullen öffnen und wie einst Gaius Maecenas, den Geschichtenerzähler und phantasievoll Dichtenden mit samt seinem Ensemble aus Ex-Kriminellen, selbsternannten Antifa-Kämpfern und der Rabenmutter über Wasser halten.
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 04. Dezember 2008