Angela Merkel war in Warnemünde - Wir auch

Warnemünde - 21 Kameraden aus freien und parteigebundenen Strukturen folgten der Einladung und besuchten die Wahlkampfveranstaltung der CDU in Warnemünde. Gespannt lauschten wir den Ausführungen Merkels, um regelmäßig, lautstark (Megaphon), nicht ganz politisch korrekt, zu antworten. So zog sich Merkel in einer Tour an dem Schröder hoch, in dem Irrglauben, der Wähler hätte schon vergessen, daß sie mit ihrem Ziehvater Kohl vor sieben Jahren ebenfalls abgewählt wurde. Man will zwar Schröder nicht in Schutz nehmen, aber ihm noch die Fehler der 16jährigen Kohl- Ära anlasten zu wollen, ist schon dummdreist von dieser Dame. So will die CDU nichts mit der Arbeitsplatzabwanderung gen Osten, sowie der gigantischen Staatsverschuldung zu tun haben. Unseres Wissens ging das mit der Verschuldung in den Sechzigern los und die Aufgabe nationaler Interessen zugunsten eines EU-Moloch war schon Kohls "Hobby".
Aber Merkel hatte auch ganze zwei Lösungsansätze zur Verbesserung der derzeitigen Situation mit im Gepäck. Erstens: Der Bürger soll sich mehr Bildung und Qualifikationen aneignen. Ob das nun durch weitere Kürzungen im Bereich der Umschulungen über die Arbeitsämter, oder durch die von ihr propagierte Einführung von Studiengebühren erreicht werden soll, erfuhr der Zuhörer nicht. Auch war nicht die Rede von einer Beendigung der Serie von Schulschließungen, sowie einer Modernisierung der Schulen und der Lehrmittel. Auch die Binsenweisheit, wonach ein hoher Ausländeranteil in Schulklassen, welcher zu babylonischem Sprachgewirr führt, die Lernergebnisse in den Keller drückt und auch deutsche Schüler mitreißt, blieb unerwähnt. Der zweite Rettungsanker soll das Wirtschaftswachstum sein. Wie das aber geschehen soll, das die Anzahl von Insolvenzen sinkt und die Arbeitsplatzverlagerung gestoppt wird verriet Merkel nicht. Im Gegenteil, die Kosten für die Verlagerung werden die Unternehmen weiter steuerlich geltend machen können. Außerdem werden mit deutschen EU-Geldern in den neuen EU-Mitgliedsstaaten Steuerparadiese geschaffen, welche die Hemmschwelle zur Abwanderung von Unternehmen weiter senken. Vermutlich denkt Merkel, das die Erhöhung der Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte den Bürger in einen Konsumrausch verfallen läßt und damit der Binnenmarkt angekurbelt wird. Mit Brutto und Netto hat sie es ja auch nicht so. Der Wahrheit willen wurde dem Zuhörer außer der Erhöhung der Mehrwertsteuer auch noch die Beibehaltung von Öko- und Mineralölsteuer eröffnet. Von der (Ö)KO- Kampagne wollte man nichts mehr wissen. Den Grund benannte man auch gleich: Auch die schwarz/gelbe Politik bräuchte ein festes Fundament. Doch dachte Merkel nicht daran, das Fundament zu entlasten. Keine Silbe von Revision der Beiträge für EU, UNO, IWF, NATO, Kosten für Besatzungstruppen, Integration, Kampf gegen die nationale Opposition, Auslandseinsätze, Entwicklungshilfe, Asylbetrug u.s.w.. Zusammengefaßt: Die üblichen Sprechblasen, ohne auch nur ein Problem an der Wurzel zu packen. Laut Bund der Steuerzahler sind die Einnahmen des Staates hoch wie nie zuvor. Leider wird es fast nur für fremde Interessen ausgegeben. Moment! An einer Stelle, scheinbar ungewollt, war Merkel besonders offen. So vernahm man, die CDU wolle als Regierungspartei wenigstens die Dinge ändern, die noch in ihrer Macht liegen. Damit sind wohl die Kleinigkeiten gemeint, die noch nicht ausdrücklich durch "spezielle Kreise" und Brüssel befohlen werden.
Den krönenden Abschluß der Merkel-"Show" bildete der Spruch: "Ein bißchen Patriotismus darf auch sein", mit welchem das Abspielen des Liedes der Deutschen angekündigt wurde. Diese Instrumentalversion reichte uns aber als Begleitung nur für die erste Strophe. Dann war wieder Ruhe. Eben ein kastriertes Stück als billiges Feigenblatt.
Nach Beendigung des offiziellen Teils begannen wir mit dem Verteilen von Infomaterial und der Kamerad "Steiner" Wulff nutzte das Megaphon zur Volksaufklärung. Dieser Spaß dauerte aber nicht lange an, denn dann hagelte es auch schon Platzverweise. Was die Schwarzen von Meinungsfreiheit halten, erklärte uns ja schon der Herr Rehberg. Er meinte sinngemäß: Zu dieser Veranstaltung erscheint man, um artig zuzuhören, nicht um sich selbst zu artikulieren.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 22. August 2005