Seit Sommer 2001 finden im Neustrelitzer Schlossgarten die größten Operettenfestspiele Deutschlands unter freiem Himmel statt. In der spätbarocken Anlage mit Brunnen, Tempeln und Skulpturen konnte am 19.07.2008 die 250.000 Besucherin zu den Aufführungen begrüßt werden. Bis zu 2.300 Zuschauer können vor der großen Bühne zeitgleich die Aufführungen verfolgen. Ab 2011 könnte damit Schluß sein.
Die Landesregierung ist bisher nicht bereit, den Nutzungsvertrag für den in Landesbesitz stehenden Schloßgarten mit den Festspielveranstaltern über das Jahr 2010 hinaus zu verlängern. Vor kurzem teilte der Schloßgarten-Festspielverein mit, daß eine Fortsetzung der Festspiele ab 2011 nicht in Sicht sei, da die wirtschaftliche Grundlage dann nicht mehr gegeben sei. Ein Wechsel zu einem anderen Festspielplatz, beispielsweise auf dem Schlossberg, würde Zuschauereinbrüche nach sich ziehen, die nicht zu kompensieren seien.
Vor über drei Monaten schrieb der Festspieldirektor Lothar Kempf den Ministerpräsidenten Erwin Sellering, den Stadtpräsidenten Vincent Kokert sowie den Neustrelitzer Bürgermeister Andreas Grund zu diesem Sachverhalt an. Weder der CDU-Multifunktionär Kokert und SPD-Ministerpräsident Sellering hielten es, nach Angaben Kempfs, bisher für nötig darauf zu antworten. Gerade Kokert als Stadtpräsident sollte sich doch für die Belange der Stadt einsetzen, dieser ist derzeit wohl mit „größeren Herausforderungen“ beschäftigt. Der Bürgermeister teilte dem Festspieldirektor lediglich mit, daß er sich mit Schwerin in Verbindung setzen wolle, ob dies mittlerweile geschehen ist, ist unklar.
Die Schlossgartenfestspiele ziehen jährlich tausende Besucher an und sind aus dem Kulturangebot in der Region nicht wegzudenken.
Zudem bringen die Festspielbesucher jährlich ca. 1 Million Euro Umsatz in die Region. Viele Geschäfte, vor allem Hotels und Gaststätten, würden ein wichtiges wirtschaftliches Standbein verlieren.
Wir fordern die Verantwortlichen der Neustrelitzer Stadtvertretung auf, Ihren Parteikollegen im Schweriner Landtag Dampf zu machen und sich für die Interessen unserer Stadt einzusetzen!
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Erstellt am Donnerstag, 26. Februar 2009