Da die Abwanderung von Jugendlichen in Mecklenburg und Vorpommern allgemein bekannt ist, wurde Ende 2006 in Neubrandenburg eine Befragung durchgeführt. 1400 Fragebögen wurden in Schulen, Berufsschulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe verteilt. Gut zwei Drittel der Fragebögen kamen ausgefüllt zurück. Das Ergebnis ist schockierend.
Nach Auswertung der Antworten steht fest, daß nur jeder zehnte Neubrandenburger im Alter zwischen 9 und 30 Jahren glaubt, daß ihm die Viertorestadt eine Zukunft bietet. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen ist überzeugt, in Neubrandenburg keine Perspektive zu haben. Der Rest ist noch unentschlossen. Mehr als zwei Drittel der Gymnasiasten beabsichtigten, der Stadt den Rücken zu kehren. Laut der Umfrage sind die Mädchen im Vergleich zu den Jungen noch skeptischer hinsichtlich ihrer Zukunftsaussichten. Zudem sind die Abwanderungspläne mit zunehmendem Alter stärker verbreitet. Die Mehrheit der Befragten (über zwei Drittel) sehen ihre Zukunft durchaus optimistisch, jedoch nicht in der Stadt am Tollensesee.
Die Jugendlichen nannten als Gründe für die Abwanderung, vor allem die hohe Arbeitslosigkeit sowie fehlende Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten. Weitere Argumente waren: "die Stadt hat keine Zukunft, weil sie vergreist"; "zu wenig Angebote für Jugendliche"; "Kürzungen in der Jugendarbeit" und die "schlechte politische Lage".
Aufgrund der Sparpläne der Bundes- und Landesregierung, wird sich an der Perspektivlosigkeit der Jugendlichen in absehbarer Zeit auch nichts verändern.
Erst vor kurzem sprach sich der jugendpolitische Sprecher der NPD-Landtagsfraktion, Birger Lüssow, in Schwerin gegen weitere Kürzungen im Landesausbildungsprogramm aus, die von der Einheitspartei CDU/SPD im Wirtschaftsministerium gefordert wurde. Der NPD-Abgeordnete Lüssow machte der Landesregierung deutlich, daß hier eine Sparpolitik zu Lasten der Zukunft Mecklenburg-Vorpommerns betrieben wird. Die Landesregierung verbaut der Jugend durch ihre Einsparungen somit nicht nur in Neubrandenburg die Zukunft. Unsere Abgeordneten werden sich auch weiterhin für mehr Ausbildungsplätze stark machen und sich klar gegen Einsparungen positionieren.
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Erstellt am Freitag, 27. April 2007