Die Kleingärtner in Stralsund machen Druck

Bereits in der ersten Sitzung der Bürgerschaft, meldeten sich die Kleingärtner in Stralsund zu Wort. In der Einwohnerfragestunde sprachen sie die Abwasserproblematik in den Kleingärten an. Im Namen von 70 Kleingrärtner aus 16 Vereinen ergriff Edith Klepsch das Wort.

Sie richtete sich u.a. mit der Frage an die Bürgerschaft, warum die Stadt Stralsund die Vorgaben aus dem Landesgesetz, Abwassereinleitungen aus Kleinkläranlagen in Gewässer und das Grundwasser zu untersagen, um vier Jahre vorgezogen hat. Die neuen Regelungen sind in der Kürze der Zeit für viele Kleingärtner finanziell nicht umsetzbar.

Auf die Fragen der Kleingärtner antwortete der Leiter des Ordnungsamtes, Thorsten Bents: "Ein Gutachten der Uni Rostock aus dem Jahre 2006 bestätige, daß sämtliche Anlagen in Kleingärten nicht den Anforderungen entsprechen. Man habe rechtzeitig die Kleingartenvereine darauf hingewiesen und die Frist sei angemessen gewesen. Außerdem müssen geltendes Landes- und Bundesrecht umgesetzt werden". Ohne auf die Frage einzugehen, ging Bents mit seiner Antwort arrogant über die angesprochenen Probleme der Kleingärtner hinweg. Das führte, verständlicherwiese zu Protesten der anwesenden Kleingärtner. Diese fühlten sich nicht verstanden und wollten nun ihre Argumente und Sichtweisen vortragen, damit die Probleme, welches sie als Kleingärtner durch die neue Abwasserverordnung haben, verstanden und ernst genommen werden. Die Geschäftsordnung läßt das in der Bürgerfragestunde leider nicht zu. Aber bei diesem überaus wichtigen Thema hätte eine Ausnahme gemacht werden sollen. Doch der Alterspräsident lehnte jegliche Aussprache ab und verwies auf die geltende Geschäftsordnung.

Kleingeistigkeit, gepaart mit Überforderung hatten somit an diesen Tag ihren Höhepunkt gefunden. Anders lässt sich das Verhalten des Alterspräsidenten nicht erklären, denn bei solch außerordentlicher Brisanz hätte man Volkes Stimme anhören müssen. Dem wurde leider nicht Rechnung getragen. Die Kleingärtner verließen wütend unter Protest den Sitzungssaal.

Der Bürgerschaftsabgeordnete Dirk Arendt (NPD) sagte dazu: "Es ist wieder einmal bezeichnend, wie jene, die eigentlich die Vertreter des Volkes sein sollten, mit dem Bürgerwillen umgehen. Das ist Demokratie in Reinkultur. Man bittet alle paar Jahre zur Wahl, läßt aber das Volk außerhalb von Wahlkämpfen links liegen. Schon aus diesem Grund wird sich die Stralsunder NPD dieses Thema annehmen, um den Kleingärtner eine Stimme in der Bürgerschaft zu geben."
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 21. Juli 2009