Nach dem Überfall auf NPD Aktivisten

In der DDR gab es einst im Bezirk Rostock eine Zeitung, die als SED-Vorzeigeblatt galt, da diese sich stets politisch korrekt und linientreu gegenüber dem Staatsrat der DDR und deren Politbüro und allen Genossen der SED gab. Stets berichtete sie zur Zufriedenheit und im Namen der SED-Obrigkeit. Der Name des SED Propagandablattes: Ostsee-Zeitung.

18 Jahre ist es nun her, daß es die Partei SED und die DDR als Staat nicht mehr gibt. Geändert haben sich bei der Ostsee-Zeitung anscheinend nur Aussehen und Preis; sie ist halt bunter geworden und hat im Zeitungskopf den Zusatz "Unabhängige Tageszeitung für Mecklenburg und Vorpommern". Von der Haltung her hat sich wenig geändert; der neuen Obrigkeit ist jene Redaktion selbstverständlich auch heute hörig und linientreu. Ganz "demokratisch" werden nationale Systemkritiker verunglimpft oder nicht erwähnt.

Nur so ließe sich erklären, warum eine "unabhängige" Tageszeitung einen Artikel verfaßt, in dem aus Gewaltopfern offensichtlich Täter gemacht werden und aus linksextremen Tätern Opfer mit Heldenstatus.

Zur Vorgeschichte: Am Freitag, dem 11. April, fand in Ribnitz-Damgarten ein NPD-Infostand statt. Am Rande sahen sich zwei materialverteilende NPD-Aktivisten von mehreren Linksextremisten körperlichen Attacken ausgesetzt. Sie gipfelten darin, daß den beiden NPD-Kameraden das Informationsmaterial entrissen und dieses zerstört wurde. Gegen die Angreifer wurde Anzeige erstattet sowie Platzverweise durch die Polizei erteilt.

In der Ribnitz-Damgartener Lokalausgabe der Ostsee-Zeitung vom 14.April (Seite 14) konnte der Leser nun folgenden Bericht lesen:

Platzverweis für Rechtsextremisten

"Platzverweise erteilte am Freitagnachmittag die Polizei gegen Anhänger einer rechtsextremistischen Gruppierung, die im Umfeld des Boddencenters ihre Nazi -Werbung verteilten. Dort hatten sich Anhänger der Demokratiefeinde zusammengefunden und einen Info-Stand aufgestellt. Angaben eines Augenzeugen sollen von den Rechtsextremen auch Unbeteiligte gefilmt worden sein. Die Polizei habe die Löschung der Aufnahmen veranlaßt."

Fraglich ist bei dieser Darstellung nur, warum sich die Redakteure in diesem Artikel auf Aussagen eines Augenzeugen berufen und nicht wie üblich auch Polizeiberichte heranziehen. Handelt es sich bei dem Augenzeugen etwa um einen Zeitgeistgenossen des Redakteurs oder glauben die Damen oder die Herren der OZ jedem dahergelaufenen Zeugen?

Vielleicht ist die Darstellung aber auch nur ein verspäteter Aprilscherz der Redaktion. Eines bleibt aber sicher: Wir werden die Ostsee-Zeitung auffordern, schnellstmöglich eine Richtigstellung des Artikels zu drucken.

Polizeimeldungen stellen richtig

Unter "Polizeimeldungen" heißt es übrigens bei HansestadtStralsund.de:

"Ribnitz-Damgarten. Der NPD-Kreisverband Nordvorpommern betreute am 11.04.2008 in der Zeit von 15:00 Uhr bis 17:50 Uhr einen Infostand in Ribnitz-Damgarten in der Boddenstraße vor dem SKY-Markt. Gegen 16:30 Uhr wurden die vier Teilnehmer der NPD von 10 linksgerichteten Jugendlichen bedrängt, wobei einem NPD-Mitglied die Jacke beschädigt wurde. Die 10 Jugendlichen wurden durch Polizeibeamte in der Danziger Straße gestellt, deren Personalien aufgenommen sowie Anzeigen wegen versuchter Körperverletzung und Sachbeschädigung erstattet."

Damit der Beitrag dann doch noch ein wenig den Hauch politischer Korrektheit atmet, ist unmittelbar danach zu lesen:

"Eine weitere Anzeige gegen Unbekannt wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen mußten die Beamten aufnehmen, weil an der Bushaltestelle in der Boddenstraße eine Schmiererei mit den Worten ,Sieg Heil’ festgestellt wurde."
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 15. April 2008