Illegale Wilderei in Nordvorpommern - Gefahr für Mensch und Tier

In den Wäldern Nordvorpommerns kam es in den letzten Monaten vermehrt zu illegaler Wilderei. Bereits im Juli und August wurden im Penniner Wald Schlingen aufgefunden, die dort von Unbekannten ausgelegt wurden. In der Nähe von Steinhagen verfing sich Anfang August ein Rehkitz in einer dieser Schlingen. Das Tier wurde völlig entkräftet von einem Pilzsammler entdeckt. Aufgrund der Verletzungen, die sich das Reh beim Versuch, sich zu befreien zuzog, konnte es nur noch durch einen gezielten Gnadenschuss eines Jäger von seinen Qualen erlöst werden.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich bereits Ende Juli. Damals verfing sich ein Wildschwein in solch einer Falle. Auch dieses Mal entdeckten achtsame Spaziergänger die Tat. Da sich das Tier schon mehrere Tage in dieser schrecklichen Lage befand, kam jede Hilfe zu spät. So ereilte auch dem Schwarzkittel das gleiche Schicksal wie das Rehkitz.

In einem anderen Fall verhedderte sich der Hund eines Spaziergängers in einer dieser illegal ausgelegten Fallen - der Vierbeiner konnte aber rechtzeitig von seinen Herrchen befreit werden. Einen traurigen Höhepunkt fand das Ganze im September, als im Forstamt Schuenhagen ein toter Hirsch mit abgetrenntem Kopf gefunden wurde. Der oder die Täter konnten in den einzelnen Fällen noch nicht ermittelt werden.

Jagdwilderei erfüllt in Deutschland einen Straftatbestand und ist somit illegal. Die grausame Art und Weise, in der versucht wurde, Tiere zu fangen, läuft auf Tierquälerei der übelsten Sorte hinaus und sollte schwer bestraft werden.

Gefährlich sind diese Schlingen und andere Wildfallen aber nicht nur für Tiere, sondern auch für Waldspaziergänger und vor allem für Kinder welche gerne im Wald umhertollen. Hierbei nehmen die Täter bewußt in Kauf, daß durch jene Fallen Leib und Leben von Menschen in Gefahr gebracht werden.

Dies alles dient nur der Befriedigung kriminellen Profitstrebens, denn so schlecht es auch vielen Menschen in diesem Staat finanziell gehen mag, nichts rechtfertigt solche abartigen Vorgehensweisen gegen Mensch und Tier.

Wir können nur hoffen, daß der oder die Tätern schnellst möglich das Handwerk gelegt wird. Wer sachdienliche Hinweise zu den Tathergängen machen kann und Schlingen oder andere Wildfallen im Wald entdeckt, sollte umgehend die Polizei benachrichtigen.
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 02. November 2007