In Swinemünde fand in der letzten Woche ein „regionaler“ Bildungsgipfel der ganz „besonderen Art“ statt. Unter Schirmherrschaft des Landesbildungsministers Henry Tesch (CDU) setzten sich Protagonisten einer grenzübergreifenden Bildungskooperation am runden Tisch zusammen, um ihr gemeinsames Ziel voranzutreiben und demnächst einen Verbund polnischer und deutscher Kindergärten und Schulen ins Leben zu rufen. Für 2010 ist der Einsatz von Sprachassistenten geplant.
Der Bürgermeister der Gemeinde Ostseebad Heringsdorf, Klaus Kottwittenborg (parteilos) und der maßgeblichen Initiator der bereits binational agierenden Arbeitsgruppe „Bildung“, Wolfgang Abraham, heben sich dabei besonders hervor. Eine "Herzenssache" sei es für diese beiden Herren, unseren Kleinen mittels zweisprachigen Unterricht "von der Kita bis zum Schulabschluß" statt Wissen eher "interkulturelle Sozialkompetenz" mit auf dem Weg zugeben.
"Meine Stimme für Europa"
Als Reaktion auf ein Flugblatt nationaler Aktivisten (wir berichteten hier) inszenierte die seit 2004 betitelte "Europaschule" Maxim-Gorki-Gymnasium Heringsdorf eine deutsch-polnisches Aktionsveranstaltung. Die Erziehung hin zu "Weltbürgern" trägt auch schon erste Früchte: "Es ist auch ein politischen Zeichen an die Adresse jener, denen kurzsichtiges, nationalistischen Denken und Handeln wichtiger ist." – so eine (deutsche) Schülerin. Schon in diesem Schuljahr beginnt das Projekt "Spotkanie heißt Bewegung" in allen Schulen auf der Insel Usedom.
Manch besorgte Eltern, die ihre Schulzeit in der DDR absolvierten, fragen sich jetzt schon, ob ihre Kleinsten im Staats- - Verzeihung! - Sozialkundeunterricht ebenso schwulstige Freundschaftsbriefe an Agniezska, Marek und Starek schreiben müssen, wie sie einst an sowjetische Komsomolzen ("Pioniere" der damaligen UdSSR). Das allerdings bleibt noch ein Geheimnis der Teilnehmer der Swinemünder Bildungskonferenz.
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Erstellt am Mittwoch, 25. März 2009