Der Anteil von Arbeitssuchenden, die als letzen Ausweg in Lohn und Brot zu kommen die Leih- und Zeitarbeit sehen, verdoppelte sich seit Mitte der Neunziger auf heute über 40 Prozent. Auf der Peene-Werft in Wolgast arbeiteten in den letzten Jahren bis zu 170 Leiharbeiter. In Folge der um sich greifenden Wirtschaftsflaute erfuhr auch dieses Unternehmen einen stärker werdenden Abschwung. Der letzte Leiharbeiter mußte in Wolgast anfang des Jahres sein Werkzeug niederlegen.
Die konzerneigene Zeitarbeitsdienstleisterin "Workforce" vermittelte die Leiharbeiter einst an das Unternehmen der Hegemann-AG. Vermittlungsfirmen wie diese greifen nur allzu gerne auf entwurzelte Arbeitsnomaden zurück, die dank Globalisierung und Arbeitsmarktliberalisierung zu verschiebbarem Humankapital degradiert worden sind.
Jene, die der Staat im Stich ließ und verzweifelt und jahrelang erfolglos um eine reguläre Anstellung rangen, sind irgendwann froh um ein Arbeitsleben auf Abruf und lassen sich von Zeitarbeitsfirmen ausnutzen. Sie sind es auch dann, die zuerst ihre Kündigung erhalten.
Nationale Aktivisten aus der Region geißelten diese auf dem BRD-Arbeitsmarkt florierende Praxis und verteilten in der Stadt an der Peene Flugblätter zu diesem Mißstand. Denn:
Leiharbeit ist Lohnsklaverei!
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Erstellt am Mittwoch, 11. März 2009