Peene-Werft im Strudel der Globalisierung
Die Werftindustrie an der Ostsseeküste ist die letzte verbliebene Großindustrie in unserer Heimat. Die Peene-Werft in Wolgast ist zweifelsfrei ein Unternehmen, welches in der maritimen Tradition Pommerns steht und etwa 800 einheimischen Landsleuten bisher ein Auskommen geben konnte. Die (scheinbare) Sicherheit fester Arbeitsplätze gehört aber nun auch in Wolgast endgültig der Vergangenheit an.
Im Zuge der Finanzkrise verschärfen sich die Bemühungen des deutschen Schiffsbaus spürbar, auch in Zukunft gegen die osteuropäische und ostasiatische Konkurrenz bestehen zu können. Weil Banken mauern, fehlen der Werksleitung zudem dringend benötigte Kredite zur Zwischenfinanzierung. So können wichtige Schiffbauaufträge nicht mehr ausgeführt werden. Der stetig steigende Druck, Kosten einzusparen, zwingt hierzulande zu harten Maßnahmen.
Dies bekamen die Leih- und Zeitarbeitskräfte der Peene-Werft als erste zu spüren!
In Zeiten voller Auftragsbücher waren auf der Peene-Werft bis zu 170 Leiharbeiter ohne Werksverträge beschäftigt. Angestellt waren die Leiharbeiter über die "Workforce Personalservice GmbH" – eine Zeitarbeitsfirma des Konzerns Hegemann AG. Die Peene-Werft Wolgast GmbH ist zu 100 Prozent in der Hegemann-Gruppe integriert. Arbeitskräfte werden über diese konzerneigene Vermittlungsagentur eingestellt und an die Hegemann-Standorte an der Ostseeküste "ausgeliehen". Trotz meist gleichwertiger Qualifikation und gleicher Arbeit erhielten die Leiharbeiter bis zu 40 Prozent weniger Lohn als ihre Kollegen in Festanstellung.
Über den Leitspruch der benannten Zeitarbeitsfirma "Fachgerechtes Personal wird akquiriert, qualifiziert und eingegliedert." können nunmehr die Leiharbeiter nur den Kopf schütteln. Der letzte "Workforce"-Angestellte mußte in den Wolgaster Werfthallen nun endgültig sein Werkzeug niederlegen.
Wahl zwischen Hartz IV oder Abwanderung
Bundesweit schieben über 8.000 Vermittlungsfilialen die "Humanressource" Leiharbeiter wie seelenlose Gegenstände von Fabrik zu Fabrik. Die Angestellten bei "Workforce" erhalten nun die "Möglichkeit", ihre Heimat zu verlassen, um anderenorts unter den gleichen Bedingungen bei Hegemann-Unternehmen zu arbeiten.
Die entlassenen Wolgaster Schiffsbauer auf "Leih-Basis" haben also die Wahl zwischen Abwanderung oder Arbeitslosigkeit.
Die meisten Beschäftigten bleiben gefügig und allenthalben dankbar um jede Art von Arbeit, denn Sie rekrutieren sich größtenteils aus jenen, die der Staat im Stich ließ. Wer verzweifelt und jahrelang erfolglos um eine reguläre Anstellung ringt, ist irgendwann froh um ein Arbeitsleben auf Abruf. Der Anteil der Arbeitssuchenden, die als letzen Ausweg, in Lohn und Brot zu kommen, die Zeitarbeit ansehen, verdoppelte sich seit Mitte der Neunziger auf heute über vierzig Prozent. Arbeitsagenturen des Bundes schieben Arbeitssuchende an Vermittlungsfirmen wie "Workforce" regelrecht ab. Es ist damit nahezu ausgeschlossen, daß Billiglöhner aus den Reihen der bundesweit insgesamt 700.000 Leiharbeiter ausscheren können.
Leih- und Zeitarbeit ächten
Die NPD fordert deshalb, daß ein gesetzlicher Rahmen und geeignete arbeitspolitische Instrumente geschaffen werden, welche Leih- und Zeitarbeit auf das Äußerste einschränken:
- Die Festanstellung nach angemessener Frist für Leiharbeiter und Beschäftigte auf Zeit vom Betrieb, für den sie bereits arbeiten.
- Eine Sondersteuer für Unternehmen, die regelmäßig und über längere Zeiträume Leih- und Zeitarbeiter für sich arbeiten lassen, muß den Anreiz zur Festanstellung erhöhen.
- Der Lohn eines Zeitarbeiters ist bei gleicher Qualifikation und Ausbildung dem Lohn eines festangestellten Arbeitskollegen desselben Betriebes anzugleichen.
- Keine Unterschiede im Kündigungsschutz zwischen Leih- und von Zeitarbeitern einerseits, und festangestellten Arbeitskollegen desselben Betriebes andererseits.
Darum am 07. Juni NPD wählen! Leiharbeit ächten! Zeitarbeit beschränken! Lohnsklaverei und Arbeitsnomadentum konsequent bekämpfen!
zurück
|
drucken
Erstellt am Dienstag, 17. Februar 2009