Swinemünde, Marienburg, Litzmannstadt, Steinbach…

In diesen Orten wurden in der jüngsten Vergangenheit Massengräber gefunden, in denen nach derzeitigen Mutmaßungen deutsche Mordopfer verscharrt worden sind (wir berichteten hier und hier). Was zunächst nur Spekulation hinsichtlich der Identität und der Herkunft der Leichen blieb, verdichtet sich nunmehr zusehends zu handfesten Tatsachen.

Die Frage bleibt dennoch, wer verantwortlich für die vermutlich hingerichteten Leichen ist. Schlampige Ermittlungen und Teilnahmslosigkeit seitens der polnischen Behörden an allen Massengrabstandorten lassen bislang leider nur die Täterschaft erahnen. Die Inaktivität von polnischen Staatsanwälten läßt aber wenig Zweifel daran, in welcher Richtung ermittelt werden müßte, um den gewaltsamen Tod von tausenden verscharrten deutschen Leichen endlich aufklären zu können…

Neue Massengräber weisen Parallelen auf

Auf dem polnischen Weltnetzportal www.polskaweb.eu finden sich zwei Berichte über neue Massengrabfunde mit wahrscheinlich deutschen Leichen. In Litzmannstadt und in Steinbach berichten jeweils unabhängig von einander polnische Zeitzeugen von Massenerschießungen und zahlreichen Hinrichtungen von ostdeutschen Zivilisten, die zum Ende des Zweiten Weltkrieges oder nach dessen Ende ihrer Heimat nicht den Rücken kehren wollten.

Durch die grausamen Funde in Marienburg sah sich ein polnischer Zeitzeuge ermutigt, zu berichten, daß im Innenhof eines Gebäudekomplexes in der Kopernikusstraße 65 in Litzmannstadt ein ziviles Massengrab befindet. In der Stadtchronik finden sich Aufzeichnungen über einen Fund an gleicher Stelle. Bereits ausgegrabene menschliche Überreste exhumierte man jedoch nicht. Grund: Es könnte sich unter den Leichen um deutsche Kriegsgefangene handeln, die beim Bau des nahe gelegenen Flughafens ums Leben kamen. Überlegungen zu einer Gedenktafel an den benannten Flughafen, an dessen Bauarbeiten sich Deutsche zu Tode schufteten, verwarf man schnell.

„…wo noch Hände und Beine aus der Erde ragten…“

Der zweite Zeitzeuge berichtete in einer polnischen Tageszeitung frei über seine ersten Eindrücke als „Neubauer“ im Sommer 1945, kurz nachdem das Dörfchen Steinbach von Deutschen „gesäubert“ worden war. Polskaweb zitiert auch seine Beobachtungen zum Umgang mit deutschen Leichen: "Es war der August 1945. Überall im Dorf sah ich frisch aufgeschüttete Erde. Am Ende des Dorfes stieß ich sogar einmal auf einen Platz wo noch Hände und Beine von verschiedenen Menschen aus der Erde ragten. Mir war klar, daß hier etwas Schlimmes geschehen sein musste. Erst vor wenigen Tagen hat man mehrere große Säcke mit menschlichen Überresten zu einem ehemaligen deutschen Friedhof gebracht"

NPD gegen ein Totschweigen

Der NPD-Landtagsabgeordnete Michael Andrejewski wandte sich hinsichtlich des Swinemünder Massengrabes an die Landesregierung (wir berichteten hier) und wollte u.a. lediglich wissen, ob „die polnische Seite … Kontakt mit Stellen des Landes Mecklenburg-Vorpommern aufgenommen“ hätte und ob „Stellen des Landes Mecklenburg-Vorpommern … Kontakt zur polnischen Seite“ aufnahmen. Lapidar heißt es dazu in der Antwort des zuständigen Bildungsministerium, daß „der Landesregierung keine Kenntnisse vor.“- liegen würden.

Dies ist bezeichnend für die innere Haltung einer Regierung, die in ihrer Verachtung zum eigenen Volk gegenüber deutschen Kriegsopfern nur beschämende Ignoranz und blanken Hohn übrig hat. Die Umstände zu den jüngsten Massengrabfunden jenseits der Oder sind ein abscheuliches Zeugnis für eine hierzulande praktizierte Passivität im Umgang mit deutschen Opfern.

In der BRD herrscht allgemein ein absolutes Defizit darin, das grausame Schicksal unzählig ermordeter, geschändeter, ausgeplünderter und vertriebener deutscher Menschen entsprechend aufzuzeigen und würdig zu dokumentieren.

Begangenes Unrecht muß beim Namen genannt werden, denn es ist gewiß, daß kein Verbrechen ewig ungesühnt bleibt. Begangene Schuld muß endlich dem Vergessen entrissen werden. Für die Wahrheit über polnische Greuel an Deutschen darf keine Rücksicht auf Befindlichkeiten jenseits der Oder und Neiße genommen werden. Die Vertreibung unserer Landsleute aus dem deutschen Osten muß als das benannt werden, als was es sich darstellte: als Völkermord, inszeniert von den Siegermächten und zumeist in brutaler Weise ausgeführt von den polnischen Verwaltungsprovisorien!

Fazit von Polskaweb.eu

Zu einem gleichen Ergebnis kommen die Redakteure des polnischen Weltnetzportals selbst:

„Man kann aber fest davon ausgehen, das es existiert und nur vermuten dass es sich wieder einmal um Skelette deutscher Zivilisten wie schon in Swinemünde, Steinbach, Bütow und Marienburg handelt, dessen Existenz wissentlich schon seit Jahrzehnten wohlüberlegt verschwiegen wurden. Die Aufarbeit dieses Teiles der Geschichte welche bis vor nicht allzulanger Zeit noch unbekannt war, wird von der CDU regierten Regierung in Deutschland und den Vertriebenenverbänden, sowie der polnischen Regierung nicht unterstützt, sondern teiweise sogar regelrecht boykottiert. Berlin fürchtet um die deutsch-polnische Versöhnung, die Opferverbände um ihre staatlichen Gelder und Warschau um den "nur" Opfer Status der Polen. Die unschuldigen ermordeten Kinder, Frauen und alten Menschen dürfen deshalb mit Baggern exhumiert werden und dürfen ihre letzte Ruhe nur auf Soldatenfriedhöfen finden, also dort wo auch die deutschen Täter liegen sollen.“
zurück | drucken Erstellt am Samstag, 07. Februar 2009