Hat jemand den Aufschwung gesehen?
Der Aufschwungjubel, der aus allen Zeitungsspalten trieft und von sämtlichen Mattscheiben tropft, erinnert ein wenig an grüne Weihnachten. Die Stimmung will sich nicht so recht einstellen, wenn bei 20 Grad im Schatten weit und breit kein Schnee zu sehen ist. "Stille Nacht" und "Morgen kommt der Weihnachtsmann" klingen etwas hohl.
Und auch der mediale Aufschwung hat offensichtlich keine milden Gaben für die Menschen in Mecklenburg und Pommern übrig. Zwar sind die Nachrichten von einer wirtschaftlichen Belebung keine reine Erfindung. Tatsächlich mehren sich die Steuereinnahmen. Man spricht sogar vom größten Wachstum in Mitteldeutschland seit Mitte der 90er Jahre, und genau darin liegt der Fehler. Erinnert sich noch jemand an den enormen Aufschwung nach 1990? Den gab es – aber nur für jene westdeutschen und ausländischen Firmen, die sich damals die untergehende DDR als Absatzmarkt unter den Nagel rissen. Ihre Profite wuchsen in den Himmel.
Aus Anklamer Sicht stellte sich dieser Höhenflug so dar: Von 1990 bis 1996 von Vollbeschäftigung zu 30% Arbeitslosen, von 20.000 zu 17.500 Einwohnern, von 376 zu 87 Geburten. Was die einen verdienten, das ermöglichten andere. Gesamtwirtschaftlich nannte sich das dann landesweiter Aufschwung, auch wenn er nur manchen Regionen und den oberen Gesellschaftsschichten zugute kam.
Für die 2 Prozent Wachstum in Mecklenburg-Vorpommern im Jahre 2006, derer sich die Politiker so rühmen, bezahlen alle Bürger, die als Billigarbeitskräfte ausgebeutet werden. 43.000 Beschäftigte im Lande verdienen so wenig, daß sie noch zusätzlich Geld von der Hartz-IV-Behörde erhalten. Davon arbeiten 20.000 Vollzeit! 25% der Mitteldeutschen werden als "abgehängtes Prekariat" eingestuft: also als hoffnungslos arm. Wer in Call-Centern arbeitet, kann froh sein, wenn er 900 Euro netto am Monatsende nach Hause bringt. Aufschwung für die Reichen, Niedriglohn für das Volk.
Wenn einer eine Weihnachtsgans alleine ißt und ein anderer zusieht, wird statistisch jeder satt. Vertilgt der Vielfraß sogar zwei Vögel, ist das ganz klar der Aufschwung, auch wenn er dem Armen noch die Kartoffelsuppe weg nimmt. Frohes Fest!
Quelle: www.npd-mv.de
Erstellt am Donnerstag, 14. Juni 2007
Und auch der mediale Aufschwung hat offensichtlich keine milden Gaben für die Menschen in Mecklenburg und Pommern übrig. Zwar sind die Nachrichten von einer wirtschaftlichen Belebung keine reine Erfindung. Tatsächlich mehren sich die Steuereinnahmen. Man spricht sogar vom größten Wachstum in Mitteldeutschland seit Mitte der 90er Jahre, und genau darin liegt der Fehler. Erinnert sich noch jemand an den enormen Aufschwung nach 1990? Den gab es – aber nur für jene westdeutschen und ausländischen Firmen, die sich damals die untergehende DDR als Absatzmarkt unter den Nagel rissen. Ihre Profite wuchsen in den Himmel.
Aus Anklamer Sicht stellte sich dieser Höhenflug so dar: Von 1990 bis 1996 von Vollbeschäftigung zu 30% Arbeitslosen, von 20.000 zu 17.500 Einwohnern, von 376 zu 87 Geburten. Was die einen verdienten, das ermöglichten andere. Gesamtwirtschaftlich nannte sich das dann landesweiter Aufschwung, auch wenn er nur manchen Regionen und den oberen Gesellschaftsschichten zugute kam.
Für die 2 Prozent Wachstum in Mecklenburg-Vorpommern im Jahre 2006, derer sich die Politiker so rühmen, bezahlen alle Bürger, die als Billigarbeitskräfte ausgebeutet werden. 43.000 Beschäftigte im Lande verdienen so wenig, daß sie noch zusätzlich Geld von der Hartz-IV-Behörde erhalten. Davon arbeiten 20.000 Vollzeit! 25% der Mitteldeutschen werden als "abgehängtes Prekariat" eingestuft: also als hoffnungslos arm. Wer in Call-Centern arbeitet, kann froh sein, wenn er 900 Euro netto am Monatsende nach Hause bringt. Aufschwung für die Reichen, Niedriglohn für das Volk.
Wenn einer eine Weihnachtsgans alleine ißt und ein anderer zusieht, wird statistisch jeder satt. Vertilgt der Vielfraß sogar zwei Vögel, ist das ganz klar der Aufschwung, auch wenn er dem Armen noch die Kartoffelsuppe weg nimmt. Frohes Fest!