Eine merkwürdige Umfrage ...
2006 ließ der Landes-Tourismusverband (TMV) eine telefonische Umfrage durchführen, die allerdings nach wie vor Rätsel aufgibt.
Unsere Geschichte beginnt im Winter 2009: Anfang Februar veranstaltete der Tourismusverband Insel Usedom ein Forum, bei dem auch Sylvia Bretschneider (SPD) als Vorsitzende des Landes-Tourismus-Verbandes M-V auftrat. Laut Nordkurier vom 5. Februar erklärte Frau Bretschneider, "hochgerechnet sieben Prozent der Deutschen" hätten "schon einmal ihre Urlaubspläne geändert", weil im ursprünglich ausgewählten Feriengebiet "Rechtsextreme von sich Reden" machten. Bei den M-V-Interessenten entschlossen sich dem Nordkurier-Beitrag zufolge sogar 7,4 Prozent, ihr Reiseziel zu ändern. Die Quelle, aus der Bretschneider zitierte: eine telefonische Umfrage, die der TMV 2006 - kurz vor dem Landtagseinzug der NPD - in Auftrag gegeben hatte.
In jenem Jahr beispielsweise wären 420.000 Gäste mehr möglich gewesen (Gesamtzahl: 5,9 Millionen). Da jeder Besucher im Schnitt 4,2 Tage in M-V bleibe und dabei pro Tag 65 Euro im Land lasse, betrage der Schaden, der dem Land durch den „Rechtsextremismus“ erwachse, rund 114 Millionen Euro, so die Rechnung der Vorsitzenden, die im Landtag auch das Amt der oft oberlehrerhaften Präsidentin bekleidet.
NPD-Fraktion bohrte nach
Die NPD-Landtagsfraktion richtete, da von den Behauptungen unmittelbar betroffen, eine Kleine Anfrage an die Landesregierung. Die Fragen beziehen sich auf Gründe, Ziele, Auftraggeber und Gesamtkosten der Umfrage, aber auch auf den gesamten Fragen-Katalog. Des weiteren erkundigten sich die Nationalen auf die mögliche Zahl Angerufener, die eine Mitarbeit abgelehnt hatten und nach den konkreten Regionen, die von den Befragten genannt worden sind. Gern hätten die Volkstreuen auch gewußt, wo die Ergebnisse der Befragung abrufbar sind. Denn wo öffentlich mit Zahlen wie den oben genannten hantiert wird, müßte es für den mündigen Bürger ja möglich sein, sich vorurteilsfrei aus eigener Kraft ein Bild machen zu können. Müßte ...
Wie so oft „keine Erkenntnisse“
Doch wie immer, wenn’s unangenehm wird, nahm sich die Landesregierung auch diesmal die berühmten drei Affenfiguren zum Vorbild: nix sehen, nix hören, nix sagen. Im Behördendeutsch liest sich das so: "Nähere Einzelheiten hierzu sind der Landesregierung nicht bekannt" oder, um Abwechslung in die Sache zu bringen: "Hierzu liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor".
Der Leser erfährt nur, daß der TMV "nach Kenntnis der Landesregierung" das Norddeutsche Institut für Tourismus in Kiel regelmäßig beauftragt, "Befragungen zur Marktbeobachtung" durchzuführen. "Gegenstand der Befragungen sind vielfältige Aspekte touristischen Verbraucherverhaltens".
Zunahme der Besucherzahlen auch in NPD-Hochburgen
Daß der Landesregierung zu den NPD-Fragen so gut wie keine Erkenntnisse vorliegen, ist kaum vorstellbar, zumal es sich um eines ihrer Lieblingsthemen ("Kampf gegen Rechts") handelt. Des weiteren ist der Landes-Tourismus-Verband die einzige Wirtschafts-Vereinigung in M-V, die durchweg mit guten bis sehr guten Nachrichten aufwarten kann. Über ihren Geschäftsführer Bernd Fischer verfügt sie praktisch über eine Standleitung zur Landesregierung. Warum also die Geheimniskrämerei?
Fest steht: Auch und gerade in den NPD-Hochburgen schnellten die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren unaufhörlich nach oben. Der Verdacht liegt nahe, daß wie gewohnt aus einer Mücke ein Elefant gemacht worden ist. Es sind, und das wissen auch die Bretschneider, Fischer und Konsorten, andere Gesichtspunkte, nach denen die Menschen ihr Urlaubsziel auswählen: Landschaft, Verkehrsanbindungen, Freizeitwert, finanzielle Situation, Service für Kinder sowie behinderte Zeitgenossen, Preis-Leistungs-Verhältnis, Wetterlage, um nur einige zu nennen.
7. Juni 2009: Wahltag ist Zahltag!
Aus Sicht von Bretschneider und Anhang sind am Himmel über M-V bereits erneut dunkle Wolken zu sehen. Am 7. Juni ist Kommunalwahl – dann wird es in Mecklenburg und Pommern in Gestalt von NPD-Mandaten ein weiteres Donnerwetter geben. Doch reinigen Gewitter bekanntlich die Luft.
Quelle: www.npd-mv.de
Erstellt am Freitag, 17. April 2009
Unsere Geschichte beginnt im Winter 2009: Anfang Februar veranstaltete der Tourismusverband Insel Usedom ein Forum, bei dem auch Sylvia Bretschneider (SPD) als Vorsitzende des Landes-Tourismus-Verbandes M-V auftrat. Laut Nordkurier vom 5. Februar erklärte Frau Bretschneider, "hochgerechnet sieben Prozent der Deutschen" hätten "schon einmal ihre Urlaubspläne geändert", weil im ursprünglich ausgewählten Feriengebiet "Rechtsextreme von sich Reden" machten. Bei den M-V-Interessenten entschlossen sich dem Nordkurier-Beitrag zufolge sogar 7,4 Prozent, ihr Reiseziel zu ändern. Die Quelle, aus der Bretschneider zitierte: eine telefonische Umfrage, die der TMV 2006 - kurz vor dem Landtagseinzug der NPD - in Auftrag gegeben hatte.
In jenem Jahr beispielsweise wären 420.000 Gäste mehr möglich gewesen (Gesamtzahl: 5,9 Millionen). Da jeder Besucher im Schnitt 4,2 Tage in M-V bleibe und dabei pro Tag 65 Euro im Land lasse, betrage der Schaden, der dem Land durch den „Rechtsextremismus“ erwachse, rund 114 Millionen Euro, so die Rechnung der Vorsitzenden, die im Landtag auch das Amt der oft oberlehrerhaften Präsidentin bekleidet.
NPD-Fraktion bohrte nach
Die NPD-Landtagsfraktion richtete, da von den Behauptungen unmittelbar betroffen, eine Kleine Anfrage an die Landesregierung. Die Fragen beziehen sich auf Gründe, Ziele, Auftraggeber und Gesamtkosten der Umfrage, aber auch auf den gesamten Fragen-Katalog. Des weiteren erkundigten sich die Nationalen auf die mögliche Zahl Angerufener, die eine Mitarbeit abgelehnt hatten und nach den konkreten Regionen, die von den Befragten genannt worden sind. Gern hätten die Volkstreuen auch gewußt, wo die Ergebnisse der Befragung abrufbar sind. Denn wo öffentlich mit Zahlen wie den oben genannten hantiert wird, müßte es für den mündigen Bürger ja möglich sein, sich vorurteilsfrei aus eigener Kraft ein Bild machen zu können. Müßte ...
Wie so oft „keine Erkenntnisse“
Doch wie immer, wenn’s unangenehm wird, nahm sich die Landesregierung auch diesmal die berühmten drei Affenfiguren zum Vorbild: nix sehen, nix hören, nix sagen. Im Behördendeutsch liest sich das so: "Nähere Einzelheiten hierzu sind der Landesregierung nicht bekannt" oder, um Abwechslung in die Sache zu bringen: "Hierzu liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor".
Der Leser erfährt nur, daß der TMV "nach Kenntnis der Landesregierung" das Norddeutsche Institut für Tourismus in Kiel regelmäßig beauftragt, "Befragungen zur Marktbeobachtung" durchzuführen. "Gegenstand der Befragungen sind vielfältige Aspekte touristischen Verbraucherverhaltens".
Zunahme der Besucherzahlen auch in NPD-Hochburgen
Daß der Landesregierung zu den NPD-Fragen so gut wie keine Erkenntnisse vorliegen, ist kaum vorstellbar, zumal es sich um eines ihrer Lieblingsthemen ("Kampf gegen Rechts") handelt. Des weiteren ist der Landes-Tourismus-Verband die einzige Wirtschafts-Vereinigung in M-V, die durchweg mit guten bis sehr guten Nachrichten aufwarten kann. Über ihren Geschäftsführer Bernd Fischer verfügt sie praktisch über eine Standleitung zur Landesregierung. Warum also die Geheimniskrämerei?
Fest steht: Auch und gerade in den NPD-Hochburgen schnellten die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren unaufhörlich nach oben. Der Verdacht liegt nahe, daß wie gewohnt aus einer Mücke ein Elefant gemacht worden ist. Es sind, und das wissen auch die Bretschneider, Fischer und Konsorten, andere Gesichtspunkte, nach denen die Menschen ihr Urlaubsziel auswählen: Landschaft, Verkehrsanbindungen, Freizeitwert, finanzielle Situation, Service für Kinder sowie behinderte Zeitgenossen, Preis-Leistungs-Verhältnis, Wetterlage, um nur einige zu nennen.
7. Juni 2009: Wahltag ist Zahltag!
Aus Sicht von Bretschneider und Anhang sind am Himmel über M-V bereits erneut dunkle Wolken zu sehen. Am 7. Juni ist Kommunalwahl – dann wird es in Mecklenburg und Pommern in Gestalt von NPD-Mandaten ein weiteres Donnerwetter geben. Doch reinigen Gewitter bekanntlich die Luft.