Frühere jüdische Eigentümer retten Villa Emma auch nicht mehr
In einer früheren Sitzung des Kreistages Vorpommern-Greifswald hatte die NPD-Fraktion Maßnahmen eingefordert, die die historischen Villen Aegir und Emma in Seebad Bansin vor dem Abriß retten sollten. Beide Gebäude standen ursprünglich unter Denkmalschutz, der aber aufgehoben worden war. Ein für die Villen günstiges Gutachten des beim Landkreis angestellten Denkmalspflegers hatte das Landesamt für Denkmalsschutz gar nicht erreicht.
Deshalb hatte die NPD beantragt, der Landesbehörde die Ausarbeitung des Denkmalspflegers zukommen zu lassen und die Objekte wieder auf die Denkmalsschutzliste zu setzen. Wäre der Kreistag dieser Anregung gefolgt, stünden die beiden Villen heute noch. Aber alle anwesenden Abgeordneten der systemtreuen Parteien und Wählervereinigungen votierten in namentlicher Abstimmung dagegen. Daraufhin wurde die Villa Aegir abgerissen.
Zur letzten Kreistagssitzung am 17. Februar überraschte die SPD-Fraktion mit dem Antrag, nun doch noch den Denkmalscharakter der überlebenden Villa Emma neu zu überprüfen, um sie gegebenenfalls erhalten zu können. Begründung: Man hatte herausgefunden, daß sich das Gebäude früher in jüdischem Eigentum befunden hätte. Erstaunlicherweise führte das nicht zu einem Umschwenken des Kreistages. Ohne den Vorwurf des Antisemitismus zu befürchten, lehnte eine Mehrheit unter CDU-Führung die Initiative ab, während die NPD den SPD-Vorstoß unterstützte.
Profit für den Investor, der die Villen gekauft hatte und nach ihrer Zerstörung Neubauten hochziehen will, war auf einmal wichtiger als Vergangenheitsbewältigung. Den Nationalen, so erklärte ihr Redner Andrejewski zu diesem Thema, sei es egal, ob dort früher Juden oder Christen gewohnt hatten. Es käme allein darauf an, wertvolle historische Bausubstanz zu retten. Dies wird wohl nicht mehr gelingen. Als Ersatz für die Villen gibt es aber sicher bald ein paar schöne Stolpersteine.
Quelle: www.npd-mv.de
Erstellt am Mittwoch, 19. Februar 2014
Deshalb hatte die NPD beantragt, der Landesbehörde die Ausarbeitung des Denkmalspflegers zukommen zu lassen und die Objekte wieder auf die Denkmalsschutzliste zu setzen. Wäre der Kreistag dieser Anregung gefolgt, stünden die beiden Villen heute noch. Aber alle anwesenden Abgeordneten der systemtreuen Parteien und Wählervereinigungen votierten in namentlicher Abstimmung dagegen. Daraufhin wurde die Villa Aegir abgerissen.
Zur letzten Kreistagssitzung am 17. Februar überraschte die SPD-Fraktion mit dem Antrag, nun doch noch den Denkmalscharakter der überlebenden Villa Emma neu zu überprüfen, um sie gegebenenfalls erhalten zu können. Begründung: Man hatte herausgefunden, daß sich das Gebäude früher in jüdischem Eigentum befunden hätte. Erstaunlicherweise führte das nicht zu einem Umschwenken des Kreistages. Ohne den Vorwurf des Antisemitismus zu befürchten, lehnte eine Mehrheit unter CDU-Führung die Initiative ab, während die NPD den SPD-Vorstoß unterstützte.
Profit für den Investor, der die Villen gekauft hatte und nach ihrer Zerstörung Neubauten hochziehen will, war auf einmal wichtiger als Vergangenheitsbewältigung. Den Nationalen, so erklärte ihr Redner Andrejewski zu diesem Thema, sei es egal, ob dort früher Juden oder Christen gewohnt hatten. Es käme allein darauf an, wertvolle historische Bausubstanz zu retten. Dies wird wohl nicht mehr gelingen. Als Ersatz für die Villen gibt es aber sicher bald ein paar schöne Stolpersteine.