Bauernland fällt in Spekulantenhand!
Derzeit ist in Mecklenburg-Vorpommern eine Art Bodenreform im vollen Gange, die wieder einmal zu Lasten von heimischen Landwirten und Bauern geht. Bekanntermaßen erreichen Bodenpreise für Seen, Wald, Acker und Weiden in den letzten Jahren Höchstwerte. Nicht unüblich sind fünfstellige Preise für einen Hektar Landwirtschaftsnutzfläche.
Die weltweit zu beobachtende erhöhte Nachfrage nach Ackerland zieht somit auch unweigerlich Finanzakteure und Spekulanten in unsere Heimat. Zwischen Elbe und Stettiner Haff machen sich derzeit millionenschwere Börsengesellschaften auf den Weg, gezielt und systematisch Ackerflächen im Land aufzukaufen. Nicht unbemerkt erwerben auch branchenferne Unternehmen, aber auch Privatleute, immer mehr Flächen, bei denen nicht immer eine agrarwirtschaftliche Nutzung beibehalten werden soll. Pommerscher und Mecklenburgischer Boden - das Hauptproduktionsmittel der heimischen Landwirtschaft - wird vermehrt als Spekulationsobjekt mißbraucht.
Doch wie kam es hierzu?
MVP: Beste Vorraussetzungen für Spekulanten
In Mitteldeutschland veränderten sich die Bodeneigentumsverhältnisse in den letzten 70 Jahren radikal. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht nach Kriegsende in ihrer Hoheitszone Enteignungen im großen Stil anordnete, vollzog sich auf dem Gebiet der späteren DDR eine Zwangskollektivierung ohne Gleichen. Dabei pressten die Moskauer Versallen freie Bauern in die sogenannten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, kurz LPG, und erstickten somit jedwede auskömmliche Beackerung heimatlicher Scholle.
Im Zuge der Teilwiedervereinigung vollzog sich ab 1990 wiederum ein Prozeß, welcher einer „kalten“ Enteignung privater Landwirte gleich kam. Einige der Kleinbauern erhielten ihre paar Hektar vom Staat zurück – ein einträgliches Einkommen aus einer kleinteiligen Landwirtschaft konnte damit jedoch nicht erzielt werden. Damit schlug die Stunde von Großagrariern: Mit staatlich vergünstigten Preisen und massiven Subventionen im Rücken konnte damit begonnen werden, das Ackerland regelrecht zu Spottpreisen aufzukaufen. Und diese Großagrarier hatten nicht selten einen beachtliche Karriere in der DDR hinter sich: Aus den etwa 3.800 aufgelösten LPGen auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes gingen etwa 2.800 Nachfolgebetriebe hervor, deren Geschäftsführer und Eigentümer in den meisten Fällen die alten LPG-Vorsitzenden waren.
Andererseits behielt der Staat auch große Flächen im Besitz und verpachtete diese zeitlich befristet. Die bundeseigene Bodenverwertungs- und verwaltungs- GmbH (BVVG) wurde beauftragt, Rückübereignungen abzuwickeln und Pachtverhältnisse zu schließen. Kleinbauern, die sich bei der Vergabe von Pachtland bewarben, um eine eigene Existenz aufzubauen, mußten jedoch feststellen, daß die Entscheidungen über die Verteilung von Pachtland von solchen Personen getroffen wurden, die auch in der DDR schon zu den Entscheidungsträgern gehörten. Ergebnis: Viele landwirtschaftlich genutzte Flächen liegen in den Händen Weniger – rund 14.000 Quadratkilometer in Mecklenburg und Vorpommern sind auf gerade einmal 5.000 Agrarbetriebe verteilt. Zum Verständnis: Ein Quadratkilometer umfaßt 100 Hektar bzw. eine Million Quadratmeter!
Riesige Flächen stehen demnächst zum Verkauf
Bis 2012 laufen für etwa 130.000 Hektar landesweit die BVVG-Pachtverträge. Hierbei dürfte es zu einer weiteren Aufblähung der Spekulationsblase kommen, wobei die BVVG abermals eine zentrale Rolle einnimmt.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1992 soll die BVVG eigentlich den Bundesauftrag erfüllen, ehemals DDR-„volkseigene“ landwirtschaftliche Flächen zu privatisieren. Mit diesem gesetzlichen Auftrag ermächtigt und mit dem Bundesfinanzminister als obersten Dienstherrn im Rücken, betreibt die BVVG eine knallharte rendite-orientierte Verkaufspolitik, die bereits Milliardenbeträge in das BRD-Staatssäckel spülte.
Es ist daher nicht im Interesse eines notorisch klammen Staates, den „Markt“ für Bodenpreise so zu regulieren, daß vornehmlich Landwirte und Bauern Nutzflächen ankaufen können. Und so heizte man die Bodenverkäufe künstlich an, indem dem liberalistischen Spiel des freien Marktes ungehemmten Lauf gelassen wurde. Die BVVG verfährt seit Jahren mit ihrer Praxis von Verkehrswertverkäufen nur nach Höchstgebot, womit die allgemeinen Bodenpreise nach oben getrieben wurden. Denn Ziel ist es, eigentlich treuhänderisch verwaltete Flächen an meistbietende Dritte zu veräußern.
Bei dieser Preistreiberei bleiben landwirtschaftliche Mittelstandsbetriebe und Kleinbauern auf der Strecke. Während sich 1990 ehemalige LPG-Führungsspitzen mit unlauteren Methoden und unter staatlicher Rückendeckung einen Großteil unserer Heimat unter den Nagel rissen, verkauft die BVVG den nicht unerheblichen Rest an windige Finanzjongleure.
Für Volks- und Heimattreue ist demnach klar, daß erst dieser Staat mit seinem System überwunden werden muß, bis unsere Heimat als Allgemeingut unseres Volkes und als Scholle für kommende Generationen verstanden werden kann.
Quelle: www.npd-mv.de
Erstellt am Montag, 25. Oktober 2010
Die weltweit zu beobachtende erhöhte Nachfrage nach Ackerland zieht somit auch unweigerlich Finanzakteure und Spekulanten in unsere Heimat. Zwischen Elbe und Stettiner Haff machen sich derzeit millionenschwere Börsengesellschaften auf den Weg, gezielt und systematisch Ackerflächen im Land aufzukaufen. Nicht unbemerkt erwerben auch branchenferne Unternehmen, aber auch Privatleute, immer mehr Flächen, bei denen nicht immer eine agrarwirtschaftliche Nutzung beibehalten werden soll. Pommerscher und Mecklenburgischer Boden - das Hauptproduktionsmittel der heimischen Landwirtschaft - wird vermehrt als Spekulationsobjekt mißbraucht.
Doch wie kam es hierzu?
MVP: Beste Vorraussetzungen für Spekulanten
In Mitteldeutschland veränderten sich die Bodeneigentumsverhältnisse in den letzten 70 Jahren radikal. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht nach Kriegsende in ihrer Hoheitszone Enteignungen im großen Stil anordnete, vollzog sich auf dem Gebiet der späteren DDR eine Zwangskollektivierung ohne Gleichen. Dabei pressten die Moskauer Versallen freie Bauern in die sogenannten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, kurz LPG, und erstickten somit jedwede auskömmliche Beackerung heimatlicher Scholle.
Im Zuge der Teilwiedervereinigung vollzog sich ab 1990 wiederum ein Prozeß, welcher einer „kalten“ Enteignung privater Landwirte gleich kam. Einige der Kleinbauern erhielten ihre paar Hektar vom Staat zurück – ein einträgliches Einkommen aus einer kleinteiligen Landwirtschaft konnte damit jedoch nicht erzielt werden. Damit schlug die Stunde von Großagrariern: Mit staatlich vergünstigten Preisen und massiven Subventionen im Rücken konnte damit begonnen werden, das Ackerland regelrecht zu Spottpreisen aufzukaufen. Und diese Großagrarier hatten nicht selten einen beachtliche Karriere in der DDR hinter sich: Aus den etwa 3.800 aufgelösten LPGen auf dem Gebiet des heutigen Bundeslandes gingen etwa 2.800 Nachfolgebetriebe hervor, deren Geschäftsführer und Eigentümer in den meisten Fällen die alten LPG-Vorsitzenden waren.
Andererseits behielt der Staat auch große Flächen im Besitz und verpachtete diese zeitlich befristet. Die bundeseigene Bodenverwertungs- und verwaltungs- GmbH (BVVG) wurde beauftragt, Rückübereignungen abzuwickeln und Pachtverhältnisse zu schließen. Kleinbauern, die sich bei der Vergabe von Pachtland bewarben, um eine eigene Existenz aufzubauen, mußten jedoch feststellen, daß die Entscheidungen über die Verteilung von Pachtland von solchen Personen getroffen wurden, die auch in der DDR schon zu den Entscheidungsträgern gehörten. Ergebnis: Viele landwirtschaftlich genutzte Flächen liegen in den Händen Weniger – rund 14.000 Quadratkilometer in Mecklenburg und Vorpommern sind auf gerade einmal 5.000 Agrarbetriebe verteilt. Zum Verständnis: Ein Quadratkilometer umfaßt 100 Hektar bzw. eine Million Quadratmeter!
Riesige Flächen stehen demnächst zum Verkauf
Bis 2012 laufen für etwa 130.000 Hektar landesweit die BVVG-Pachtverträge. Hierbei dürfte es zu einer weiteren Aufblähung der Spekulationsblase kommen, wobei die BVVG abermals eine zentrale Rolle einnimmt.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1992 soll die BVVG eigentlich den Bundesauftrag erfüllen, ehemals DDR-„volkseigene“ landwirtschaftliche Flächen zu privatisieren. Mit diesem gesetzlichen Auftrag ermächtigt und mit dem Bundesfinanzminister als obersten Dienstherrn im Rücken, betreibt die BVVG eine knallharte rendite-orientierte Verkaufspolitik, die bereits Milliardenbeträge in das BRD-Staatssäckel spülte.
Es ist daher nicht im Interesse eines notorisch klammen Staates, den „Markt“ für Bodenpreise so zu regulieren, daß vornehmlich Landwirte und Bauern Nutzflächen ankaufen können. Und so heizte man die Bodenverkäufe künstlich an, indem dem liberalistischen Spiel des freien Marktes ungehemmten Lauf gelassen wurde. Die BVVG verfährt seit Jahren mit ihrer Praxis von Verkehrswertverkäufen nur nach Höchstgebot, womit die allgemeinen Bodenpreise nach oben getrieben wurden. Denn Ziel ist es, eigentlich treuhänderisch verwaltete Flächen an meistbietende Dritte zu veräußern.
Bei dieser Preistreiberei bleiben landwirtschaftliche Mittelstandsbetriebe und Kleinbauern auf der Strecke. Während sich 1990 ehemalige LPG-Führungsspitzen mit unlauteren Methoden und unter staatlicher Rückendeckung einen Großteil unserer Heimat unter den Nagel rissen, verkauft die BVVG den nicht unerheblichen Rest an windige Finanzjongleure.
Für Volks- und Heimattreue ist demnach klar, daß erst dieser Staat mit seinem System überwunden werden muß, bis unsere Heimat als Allgemeingut unseres Volkes und als Scholle für kommende Generationen verstanden werden kann.