Abgekupferte Abwrackprämie?
Was Opa schon wußte...
Wir alle kennen diese schicken Garten- oder Kochbücher, die uns in die gute alte Zeit versetzen wollen. Oma´s Geheimrezepte oder Opa Kowalkes Gartentipp´s oder so ähnlich.
Solch eine Anwandlung von Rückschau und Sehnsucht nach besseren Zeiten muß wohl auch die Bundesregierung befallen haben.
Jetzt wurde die sogenannte Abwrackprämie verlängert. Im Prinzip geht es dabei darum, daß man sein altes Auto abwracken läßt, dafür 2500,- Euro, unter Nachweis der Verschrottung, gutgeschrieben bekommt (außer man bekommt Hartz IV, dann wird gleich die Sozialleistung gekürzt), und sich dann ein neues Auto kauft. Versprochener Effekt: neues Auto, Händler hat Arbeit, Autobauer hat Arbeit, Zulieferer hat Arbeit, Spediteur hat Arbeit und Umwelt wird weniger belastet. Nebenwirkungen werden ausgeblendet und es bleibt ein „Geschenk vor der Wahl“.
Alles nur geklaut?
Dank der Neuauflage von historischen Zeitungen im Rahmen des Projekts Zeitungszeugen erfährt der interessierte Leser aus der Germania vom 05.09.1934 unglaubliches.
"Im Rahmen des sog. Rheinhardt-Programms hat das Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit in seinem Abschnitt II für die Zeit vom 1. Juli 1933 bis zum 31.Dezember 1934 unter bestimmten Bedingungen Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen vorgesehen."
Stichwort: Verschrottungsverordnung.
Wenn sich also ein landwirtschaftlicher oder ein Industriebetrieb eine neue Maschine anschaffte und dafür eine alte verschrottete, so konnten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Dabei mußte die Verschrottung nicht in jedem Falle erfolgen, auch reine Neuanschaffungen bei Betriebsneugründung konnten auf diese Art und Weise subventioniert werden.
Die Verordnung galt nicht für alle, sondern nur für "kurzlebige Gegenstände" deren Nutzungsdauer zehn Jahre nicht übersteigt - Autos zum Beispiel.
Zaperlot, Nazimethoden zur Belebung der bundesdeutschen Wirtschaft! Was wird folgen? Autobahnbau - nee, Autobahn geht ja nun gar nicht! Aufrüstung? Mal sehen was in Afghanistan so gebraucht wird. Vollbeschäftigung, massenhaft Parteieintritte und devote Jubelbriefe an den Kanzler, ähm. die Kanzlerin?
Wohl kaum. Die Abwrackprämie wird sich aller Voraussicht nach als Bummerang erweisen. Vorgezogene Autokäufe, Absatzverlust bei Gebrauchwagenhändlern und der Auftragsrückgang in freien Werkstätten werden ihren Tribut einfordern. Die Wirtschaftszusammenhänge sind heute eben etwas komplexer als vor 75 Jahren.
Quelle: www.npd-mv.de
Erstellt am Donnerstag, 09. April 2009
Wir alle kennen diese schicken Garten- oder Kochbücher, die uns in die gute alte Zeit versetzen wollen. Oma´s Geheimrezepte oder Opa Kowalkes Gartentipp´s oder so ähnlich.
Solch eine Anwandlung von Rückschau und Sehnsucht nach besseren Zeiten muß wohl auch die Bundesregierung befallen haben.
Jetzt wurde die sogenannte Abwrackprämie verlängert. Im Prinzip geht es dabei darum, daß man sein altes Auto abwracken läßt, dafür 2500,- Euro, unter Nachweis der Verschrottung, gutgeschrieben bekommt (außer man bekommt Hartz IV, dann wird gleich die Sozialleistung gekürzt), und sich dann ein neues Auto kauft. Versprochener Effekt: neues Auto, Händler hat Arbeit, Autobauer hat Arbeit, Zulieferer hat Arbeit, Spediteur hat Arbeit und Umwelt wird weniger belastet. Nebenwirkungen werden ausgeblendet und es bleibt ein „Geschenk vor der Wahl“.
Alles nur geklaut?
Dank der Neuauflage von historischen Zeitungen im Rahmen des Projekts Zeitungszeugen erfährt der interessierte Leser aus der Germania vom 05.09.1934 unglaubliches.
"Im Rahmen des sog. Rheinhardt-Programms hat das Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit in seinem Abschnitt II für die Zeit vom 1. Juli 1933 bis zum 31.Dezember 1934 unter bestimmten Bedingungen Steuerfreiheit für Ersatzbeschaffungen vorgesehen."
Stichwort: Verschrottungsverordnung.
Wenn sich also ein landwirtschaftlicher oder ein Industriebetrieb eine neue Maschine anschaffte und dafür eine alte verschrottete, so konnten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Dabei mußte die Verschrottung nicht in jedem Falle erfolgen, auch reine Neuanschaffungen bei Betriebsneugründung konnten auf diese Art und Weise subventioniert werden.
Die Verordnung galt nicht für alle, sondern nur für "kurzlebige Gegenstände" deren Nutzungsdauer zehn Jahre nicht übersteigt - Autos zum Beispiel.
Zaperlot, Nazimethoden zur Belebung der bundesdeutschen Wirtschaft! Was wird folgen? Autobahnbau - nee, Autobahn geht ja nun gar nicht! Aufrüstung? Mal sehen was in Afghanistan so gebraucht wird. Vollbeschäftigung, massenhaft Parteieintritte und devote Jubelbriefe an den Kanzler, ähm. die Kanzlerin?
Wohl kaum. Die Abwrackprämie wird sich aller Voraussicht nach als Bummerang erweisen. Vorgezogene Autokäufe, Absatzverlust bei Gebrauchwagenhändlern und der Auftragsrückgang in freien Werkstätten werden ihren Tribut einfordern. Die Wirtschaftszusammenhänge sind heute eben etwas komplexer als vor 75 Jahren.