Nachdem ihn Bürger aus Ludwigslust über Vorgänge in der Gemeinde Wöbbelin unmittelbar nach dem 02.05.1945 unterrichtet hatten, stellte das Kreistagsmitglied Stefan Köster mit Schreiben vom 28.02.2007 eine Anfrage an den Landrat des Kreises Ludwigslust.

Da sowohl in der Öffentlichkeit als auch im Zentralorgan des Landrates ("Landkreisbote") hierzu bislang keine Informationen erfolgten, bat Köster u. a. um Mitteilung, was bisher unternommen worden ist, um die historische Aufarbeitung über die Verwendung des Konzentrationslagers Wöbbelin nach dem 02. Mai 1945 zu dokumentieren. Darüber hinaus sollte mit der Anfrage auch geklärt werden, wo die sterblichen Überreste von Leichen und Zivilisten beigesetzt wurden, die - Einwohnern zufolge - nach dem 02. Mai 1945 an der Mauer des Wöbbeliner Friedhofs abgelegt wurden.

Doch anstatt die Anfrage des Kreistagsmitglieds zu beantworten, gab Landrat Christiansen nur eine allgemeine Beschreibung der Gedenkstätte Wöbbelin zum Besten. In der Schule hätte er hierfür vom Lehrer die Antwort erhalten: "Christiansen, am Thema vorbei – Note 6, setzen!".

Um dem Wunsch der Ludwigsluster Bürger nachzukommen und den Sachverhalt aufzuklären, hat das Kreistagsmitglied Köster am heutigen Tag dem Landrat Christiansen erneut folgende Fragen gestellt:

1. Was ist bisher unternommen worden, um die historische Aufarbeitung über die Verwendung des Konzentrationslagers nach dem 02. Mai 1945 zu dokumentieren? Zu welchen Ergebnissen führten die Aufarbeitungen?

2. Wo sind die sterblichen Überreste der – in der Anfrage vom 28.02.2007 aufgeführten – Leichen von Soldaten und Zivilisten beigesetzt worden?

3. Wer befaßt sich mit dieser Aufarbeitung und Dokumentierung?

4. Welche Beträge wurden für die Aufarbeitung bereitgestellt?

5. Wo können Bürger die Ausarbeitungen einsehen?

Für eine sachliche und ausreichende Beantwortung bedanke ich mich im voraus.

Es sollte dem Landrat doch möglich sein, kurzfristig diese Fragen zu beantworten. Oder gibt es in der Kreisverwaltung Opfer unterschiedlicher Klassen?