Ab geht die Post! Nur wohin?
Viele Bewohnerinnen und Bewohner des Rostocker Hansa-Viertels fanden kürzlich im Hausbriefkasten ein kleines Flugblatt. "Unterschriftensammlung zur Einrichtung einer Filialstelle der Deutschen Post", lautet die Überschrift. Eine Künstlerin, die in dem beliebten Wohnviertel seit kurzem ein Atelier unterhält, möchte (natürlich auch aus einem völlig legitimem geschäftlichen Interesse heraus) in ihren Räumlichkeiten "auch Briefmarken verkaufen, Pakete annehmen usw., für die Deutsche Post". Die jedoch habe den Antrag wegen mangelnden Bedarfs abgelehnt. "Bitte zeigen Sie mit Ihrer Unterschrift, daß Sie die Einrichtung der Postfiliale befürworten, damit ich meinen Antrag – mit dem Bedarfsnachweis – erneut an die Deutsche Post senden kann". Bis 15. März noch besteht Gelegenheit, sich in die Listen einzutragen; sie liegen aus: Atelier "Lebensart ist", "Stadtschuster", Friseur, Physiotherapie (jeweils Lüneburger Straße), Blumenladen (Anklamer Straße) und Sky Markt (Hans-Sachs-Allee).
Das Bemühen der Frau kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, zumal es sich um eine Folge der Privatisierungs- und Kahlschlagpolitik des BRD-Systems handelt. In Reutershagen beispielsweise wurde die beliebte Post jetzt vom Markt in ein nahegelegenes Sonnenstudio verbannt – die Kundinnen und Kunden klagen über Enge und damit Ungemütlichkeit. Die Post am Ulmenmarkt (Kröpeliner-Tor-Vorstadt) bietet aufgrund des kauzigen und unfreundlichen Verhaltens ihres (per "Crash-Kurs" angelernten) Chefs mittlerweile schon Stoff für eine Forumsdiskussion im Weltnetz (siehe ktv-zone.de – Forum-Thema: "Post am Ulmenmarkt"). Die Zusammenhänge werden aber auch hier nicht beleuchtet. Das verwundert uns dann doch sehr, wohnen doch gerade in der KTV viele "globalisierungskritische" Personen.
Ob nun Schließung von Filialen, Einstellung des Postbank-Geschäftes, Umwandlung von Filialen in Agenturen, immer größere Reviere für Brief- und Paket-Zusteller/innen oder Abbau von Fachpersonal - die Kundschaft der Post AG bekommt das wahre Gesicht der Privatisierung immer deutlicher zu spüren. Bis 2005 wurden die rund 6.000 Filialen und 7.000 Agenturen im Bundesgebiet auf etwa 12.000 gesenkt. Zudem erfolgte die Auslagerung von Postdiensten in den Einzelhandel. Der begrüßte die Maßnahme, da er so die Möglichkeit für ein Zusatzgeschäft geboten bekam. Die Freude indes währte jedoch nicht lange.
Bis 2003 gab es Agenturnehmer, die für postalische Dienstleistungen monatlich 1.000 Euro und mehr überwiesen bekamen. Abgerechnet wurden – völlig normal – die abgerechneten Leistungen. Ab Mai 2003 erhielten die Agenturnehmer neue Verträge: nur noch 620 Euro pro Monat als Pauschale lautete die wichtigste Neuerung. Im September 2003 fielen die Agenturnehmer dann endgültig aus allen Wolken: Abgabe von Computertechnik und Aufgabe des Postbank-Geschäftes lauteten die Forderungen der Post-Führung, die von nun an nur noch 350 Euro im Monat zu zahlen gedachte.
Dem nachvollziehbaren Protest begegnete Post-Chef Klaus Zumwinkel mit entwaffnender Offenheit: "Sein" Unternehmen habe "im harten Wettbewerb" zu bestehen. Als börsennotierte Aktiengesellschaft müsse es "den berechtigten Anforderungen und Erwartungen der vielen Aktionäre, die ihr Geld in das Unternehmen investiert haben, gerecht werden", erklärte er Mitte 2005. Das Denkschema läßt sich natürlich auch auf andere, zum Volksvermögen gehörende und nunmehr dem rutschigen Börsenparkett überantwortete Bereiche der Daseinsvorsorge übertragen.
Stellt sich die Frage, mit wem Leute wie Zumwinkel verkehren. Von wem erhalten sie Anregungen und Anweisungen? "Der Selbständige" (4/2004, S.4) berichtet u. a. über den sehr einflußreichen "Bilderberger Club" aus dem Dunstkreis von "Skulls & Bones" (Mitglieder sind hier auch George W. Bush und sein einstiger "Gegenkandidat" John Kerry). Die Bilderberger treffen sich zweimal im Jahr. Im Juni 2004 beispielsweise saßen in Streas (Norditalien) einträchtig beieinander: Josef Ackermann (Deutsche Bank), Mathias Naas (Zeitung "Die Zeit", Hamburg), Otto Schily, Jürgen Schrempp (Daimler Chrysler AG), Jürgen Weber (Lufthansa), Matthias Wissmann (CDU-Bundestagsabgeordneter) und – Klaus Zumwinkel.
Wo diese Herrschaften und allem Anschein nach auch ihre Nachfolger verkehren, sind bar jeder demokratischen Kontrolle operierende Globalisten-Organisationen wie EU, Internationaler Währungsfonds (IWF), Welthandels-Organisation (WTO) und Weltbank nicht weit. Sie unterminieren die Staaten auch durch ihre Forderung nach Privatisierung von Einrichtungen, die für staatliche Fürsorge stehen.
Zum Thema Privatisierung äußerte sich Ende Januar 2007 Dr. Siegfried Broß, Richter des Bundesverfassungsgerichts im Rahmen eines Vortrags ("Privatisierung öffentlicher Aufgaben – Gefahren für die Steuerungsfähigkeit von Staaten und für das Gemeinwohl?"). "Wenn sich der Staat immer mehr der Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben durch Privatisierung entledigt, verliert er damit auch Handlungs- und Gestaltungsspielräume. Das bedeutet letztlich, daß er größtenteils die Politikfähigkeit verliert. Nicht der Staat bestimmt mehr die Richtlinien der Politik, sondern dies tun demokratisch nicht legitimierte Private", erklärte Broß, der auch das Thema "Erpreßbarkeit" ins Spiel bringt. Zum "Bereich der Daseinsvorsorge" rechnet er "Einrichtungen, die der Mensch zur Verwirklichung seiner Person und Individualität bedarf und die er nicht selbst zur Verfügung stellen kann, wie Elektrizität, Wasserversorgung, Telefon, Bahn und Post". Kurzum: "Wirtschaftliche Betrachtungsweise, die für jedes private Unternehmen selbstverständlich legitim ist, und Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben schließen einander denknotwendig aus. Diese Aufgaben sind auf den Staat und die seiner umfassenden staatlichen Gewalt sowie Fürsorge anvertrauten Menschen ausgerichtet".
Fragen Sie doch einmal den Bundestagsabgeordneten Ihres Wahlbereiches, ob er sich dieser Zusammenhänge bewußt ist und ob er bei Abstimmungen im "Hohen Hause" zumindest Gedanken an die Folgen verschwendet hat.
Wer sich übrigens einmal näher mit den Grundsatzschriften der NPD auseinandersetzt, findet erstaunliche Parallelen zu den Ausführungen von Dr. Broß. Fakten und Hintergründe zur Verscherbelung von Volkseigentum finden Sie auch unter www.deutsche-stimme.de.
Quelle: www.npd-mv.de
Erstellt am Mittwoch, 28. Februar 2007
Das Bemühen der Frau kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden, zumal es sich um eine Folge der Privatisierungs- und Kahlschlagpolitik des BRD-Systems handelt. In Reutershagen beispielsweise wurde die beliebte Post jetzt vom Markt in ein nahegelegenes Sonnenstudio verbannt – die Kundinnen und Kunden klagen über Enge und damit Ungemütlichkeit. Die Post am Ulmenmarkt (Kröpeliner-Tor-Vorstadt) bietet aufgrund des kauzigen und unfreundlichen Verhaltens ihres (per "Crash-Kurs" angelernten) Chefs mittlerweile schon Stoff für eine Forumsdiskussion im Weltnetz (siehe ktv-zone.de – Forum-Thema: "Post am Ulmenmarkt"). Die Zusammenhänge werden aber auch hier nicht beleuchtet. Das verwundert uns dann doch sehr, wohnen doch gerade in der KTV viele "globalisierungskritische" Personen.
Ob nun Schließung von Filialen, Einstellung des Postbank-Geschäftes, Umwandlung von Filialen in Agenturen, immer größere Reviere für Brief- und Paket-Zusteller/innen oder Abbau von Fachpersonal - die Kundschaft der Post AG bekommt das wahre Gesicht der Privatisierung immer deutlicher zu spüren. Bis 2005 wurden die rund 6.000 Filialen und 7.000 Agenturen im Bundesgebiet auf etwa 12.000 gesenkt. Zudem erfolgte die Auslagerung von Postdiensten in den Einzelhandel. Der begrüßte die Maßnahme, da er so die Möglichkeit für ein Zusatzgeschäft geboten bekam. Die Freude indes währte jedoch nicht lange.
Bis 2003 gab es Agenturnehmer, die für postalische Dienstleistungen monatlich 1.000 Euro und mehr überwiesen bekamen. Abgerechnet wurden – völlig normal – die abgerechneten Leistungen. Ab Mai 2003 erhielten die Agenturnehmer neue Verträge: nur noch 620 Euro pro Monat als Pauschale lautete die wichtigste Neuerung. Im September 2003 fielen die Agenturnehmer dann endgültig aus allen Wolken: Abgabe von Computertechnik und Aufgabe des Postbank-Geschäftes lauteten die Forderungen der Post-Führung, die von nun an nur noch 350 Euro im Monat zu zahlen gedachte.
Dem nachvollziehbaren Protest begegnete Post-Chef Klaus Zumwinkel mit entwaffnender Offenheit: "Sein" Unternehmen habe "im harten Wettbewerb" zu bestehen. Als börsennotierte Aktiengesellschaft müsse es "den berechtigten Anforderungen und Erwartungen der vielen Aktionäre, die ihr Geld in das Unternehmen investiert haben, gerecht werden", erklärte er Mitte 2005. Das Denkschema läßt sich natürlich auch auf andere, zum Volksvermögen gehörende und nunmehr dem rutschigen Börsenparkett überantwortete Bereiche der Daseinsvorsorge übertragen.
Stellt sich die Frage, mit wem Leute wie Zumwinkel verkehren. Von wem erhalten sie Anregungen und Anweisungen? "Der Selbständige" (4/2004, S.4) berichtet u. a. über den sehr einflußreichen "Bilderberger Club" aus dem Dunstkreis von "Skulls & Bones" (Mitglieder sind hier auch George W. Bush und sein einstiger "Gegenkandidat" John Kerry). Die Bilderberger treffen sich zweimal im Jahr. Im Juni 2004 beispielsweise saßen in Streas (Norditalien) einträchtig beieinander: Josef Ackermann (Deutsche Bank), Mathias Naas (Zeitung "Die Zeit", Hamburg), Otto Schily, Jürgen Schrempp (Daimler Chrysler AG), Jürgen Weber (Lufthansa), Matthias Wissmann (CDU-Bundestagsabgeordneter) und – Klaus Zumwinkel.
Wo diese Herrschaften und allem Anschein nach auch ihre Nachfolger verkehren, sind bar jeder demokratischen Kontrolle operierende Globalisten-Organisationen wie EU, Internationaler Währungsfonds (IWF), Welthandels-Organisation (WTO) und Weltbank nicht weit. Sie unterminieren die Staaten auch durch ihre Forderung nach Privatisierung von Einrichtungen, die für staatliche Fürsorge stehen.
Zum Thema Privatisierung äußerte sich Ende Januar 2007 Dr. Siegfried Broß, Richter des Bundesverfassungsgerichts im Rahmen eines Vortrags ("Privatisierung öffentlicher Aufgaben – Gefahren für die Steuerungsfähigkeit von Staaten und für das Gemeinwohl?"). "Wenn sich der Staat immer mehr der Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben durch Privatisierung entledigt, verliert er damit auch Handlungs- und Gestaltungsspielräume. Das bedeutet letztlich, daß er größtenteils die Politikfähigkeit verliert. Nicht der Staat bestimmt mehr die Richtlinien der Politik, sondern dies tun demokratisch nicht legitimierte Private", erklärte Broß, der auch das Thema "Erpreßbarkeit" ins Spiel bringt. Zum "Bereich der Daseinsvorsorge" rechnet er "Einrichtungen, die der Mensch zur Verwirklichung seiner Person und Individualität bedarf und die er nicht selbst zur Verfügung stellen kann, wie Elektrizität, Wasserversorgung, Telefon, Bahn und Post". Kurzum: "Wirtschaftliche Betrachtungsweise, die für jedes private Unternehmen selbstverständlich legitim ist, und Wahrnehmung öffentlicher Aufgaben schließen einander denknotwendig aus. Diese Aufgaben sind auf den Staat und die seiner umfassenden staatlichen Gewalt sowie Fürsorge anvertrauten Menschen ausgerichtet".
Fragen Sie doch einmal den Bundestagsabgeordneten Ihres Wahlbereiches, ob er sich dieser Zusammenhänge bewußt ist und ob er bei Abstimmungen im "Hohen Hause" zumindest Gedanken an die Folgen verschwendet hat.
Wer sich übrigens einmal näher mit den Grundsatzschriften der NPD auseinandersetzt, findet erstaunliche Parallelen zu den Ausführungen von Dr. Broß. Fakten und Hintergründe zur Verscherbelung von Volkseigentum finden Sie auch unter www.deutsche-stimme.de.