Dank „Bundeswehrreform“ noch mehr Arbeitslose

Am Mittwoch verkündete das Bundesverteidigungsministerium das neue Stationierungskonzept der Bundeswehr. Gerade das Land Mecklenburg-Vorpommern muss bei ihren vielen Standorten große „Reformen“ hinnehmen.
Eine Umgestaltung die den finanzschwachen und von hoher Arbeitslosigkeit geprägten Kreisen übel zuspielt. Im Kreis Mecklenburgische Seenplatte, dem Kreis mit der höchsten Arbeitslosigkeit im Land (12,7 %), werden die meisten Stellen abgebaut und für die Infrastruktur entscheidende Standorte geschlossen.
 
Aus Trollenhagen zieht sich die Bundeswehr mit ihren 700 Dienstposten komplett zurück, in Neubrandenburg bleiben von 1160 Dienstposten nur knapp die Hälfte übrig. Das in der Viertorestadt stationierte Fernmeldebataillon 801 wird aufgelöst, das Musterungszentrum ebenfalls. Vom Feldjägerbataillon soll nur eine Kompanie bleiben. Das Wehrbereichsmusikkorps bleibt als Teil des Bundeswehrmusikkorps erhalten. Dafür kommt der Stab der Panzergrenadierbrigade 41 mit 400 Dienstposten aus Torgelow nach Neubrandenburg. Insgesamt sollen nach Umsetzung der Bundeswehrreform nur noch etwa 570 Posten in Neubrandenburg verbleiben, meldete gestern der Nordkurier.
 
Auch im Kreisausschuss des Kreises Mecklenburgische Seenplatte wurde das Problem thematisiert und als Resolution auf die Tagesordnung, der am 8. November 2011 stattfindenden Kreistagssitzung, gesetzt.
 
Viele nicht unerhebliche Folgeprobleme stehen dem Kreis und der Stadt Neubrandenburg bevor. Wirtschaftlich gesehen ist es eine Katastrophe, da gerade junge Menschen die Region verlassen und somit ihr Geld bzw. ihre Kaufkraft verloren geht. Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit werden weiter vorangetrieben. Auch das ansiedeln junger Familien auf Grundlage, das sie in unser Region Arbeit gefunden haben wird schwieriger.
 
Der Fliegerhorst Trollenhagen wird nach 77 Jahren Militärnutzung aufgegeben. Zwar gibt es regionale Firmen, die den Flughafen intensiv nutzen, aber eine Zukunft ohne die Bundeswehr ist nur schwer vorstellbar. Neubrandenburgs Industrie und Gewerbe sei verkehrsmäßig ohnehin nur schlecht angebunden und mit dem Wegfall des Fliegerhorstes Trollenhagen wird die problematische Situation noch weiter verschlechtert.
 
Außerdem stellen sich die Fragen: Wie geht es weiter mit den nicht mehr gebrauchten Grundstücken? Was kann man daraus entwickeln?
 
„Es ist ein Supergau für unsere Region. Augenwischerei und das Schönreden der Bundestagsfraktion der Linken sind ein Schlag ins Gesicht eines jeden Bürgers. Wo ist die Chance für kommunale Entwicklung? Auch die Ängste vor dem Wegfall von Arbeitsplätzen oder einem Schwinden der Kaufkraft sind angebracht. Ehemalige Militärflächen und leerstehende Objekte gibt es unserer Region ohne Ende. Sie bieten keine Chance für kommunale Entwicklung, sondern fördern den weiteren Verfall unserer Städte.“
 
so Norman Runge, Mitglied der NPD-Kreistagsfraktion Mecklenburgische Seenplatte, Bezug nehmend auf das Positionspapier der Fraktion Die Linke im Bundestag.
 
 
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Freitag, 28. Oktober 2011