Die Gewerkschaften und ihre Skandale

Den Weg der Gewerkschaften in der BRD pflastert auch eine Reihe von Skandalen.

Der jetzige ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske mit seiner Flugaffäre und gut vergüteten Aufsichtsratsposten (lesen Sie dazu auch den Beitrag Vom „netten Kollegen“ Frank) ist im Großen und Ganzen als kleines Licht zu bezeichnen. Fast schon vergessen ist Franz Steinkühler, mittlerweile als Vermögens- und Unternehmensberater tätig. Gewiß hat „Kollege Franz“ auch Bleibendes hinterlassen, indem er 1973 die Pause für Akkordarbeiter („Steinkühlerpause“) durchsetzte. 20 Jahre später sorgte er für ganz andere Schlagzeilen. Da geriet Steinkühler, seit Oktober 1986 Chef der IG Metall, in Verdacht, sich als Aufsichtsratsmitglied der Daimler-Benz AG an Insidergeschäften, also der Verwendung von Insiderinfos für Börsengeschäfte, beteiligt zu haben. Am 25. Mai 1993 trat er von seiner Funktion als IG-Metall-Vorsitzender zurück.

Gewerkschaftsvermögen um rund 130 Millionen D-Mark verringert

Einen in Sachen Steinkühler haben wir noch: 1996 kam eine Untersuchungskommission der IG Metall zu dem Schluß, daß der Mann die Gewerkschaftszentrale in Frankfurt-Niederrad erheblich zu teuer erworben hätte. Der „Immobilien-Coup“ verringerte das Gewerkschaftsvermögen um ungefähr 130 Millionen Mark. Die Maklerkosten für sämtliche Geschäfte beliefen sich auf 12,5 Millionen D-Mark und bewegten sich weit über den marktüblichen Konditionen.

Doch damit ist die Geschichte nicht zu Ende: Der Vorsitzende der U-Kommission, Präsident am Oberlandesgericht Frankfurt/Main, erhielt für seine Tätigkeit 1,35 Millionen Deutsche Mark.

Geschäfte auch mit US-Heuschrecken

Oder nehmen wir den Riesenskandal um die „Neue Heimat“, den gewerkschaftseigenen Wohnungsriesen mit Wurzeln in der Weimarer Republik. Zu Beginn der achtziger Jahre deckte das frühere Nachrichten-Magazin Der Spiegel das Unfaßbare auf. Mehrere Vorstandsmitglieder hatten sich an den Mietern bereichert. Die Untersuchungen ergaben überdies eine beträchtliche Überschuldung. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Albert Vietor hatte, wie weiter bekannt wurde, dem Unternehmen einen Verlust von 105 Millionen Mark bereitet.

Daß Gewerkschaften keine Skrupel haben, ihren Besitz an Heuschrecken zu verscherbeln, zeigt einmal mehr die Abwicklung der „Neuen Heimat“. Die einstige Regionalgesellschaft Neue Heimat Niedersachsen verblieb als BauBeCon-Gruppe bis Herbst 2005 unter gewerkschaftlicher Hoheit, bevor sie an die Cerberus Capital Management verkauft wurde. Ihren Anteil an der Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden überantworteten die Herren Gewerkschaftsfunktionäre an den „Investor“ Lone Star (Näheres unter http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Heimat).

Diese Vorgänge zeigen einmal mehr die enge Verbandelung von Gewerkschaften mit dem Kapitalismus angloamerikanischer Prägung.

* Die Angaben entstammen Wikipedia.
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Dienstag, 03. Mai 2011