Hubertus bläst - zur Braunbärenjagd

Rostock - Schlaflos wälzt er sich auf seinem Nachtlager hin und her. "Wie kann ich einen Beitrag zur Verhinderung eines Einzuges der NPD in den Schweriner Landtag 2006 leisten?" Die Gedanken schießen ihm de facto wie Pfeile durch den Wirsing, so daß die Gefahr von offensichtlichen Widersprüchen oder gar Steilvorlagen förmlich auf der Hand liegt. Eine solche konnte Leserschaft der SVZ der heutigen Ausgabe ihres Leib- und Magenblattes entnehmen. "Neonazis in den Landtag? Wissenschaftler schlägt Alarm" lautet die Überschrift des Artikels, in dem Braun-Bären-Jäger Buchstein mit einem wohl nur einer dünnen Schicht von "Gutmenschen" mundenden Rezept aufwartet. Der Öffentlichkeit müsse gezeigt werden, "wie schlecht die kommunalpolitische Arbeit der NPD ist". Zudem finde die "Legalstrategie" der Partei in der Realität nicht statt. Wo dann die "Illegal-Strategie" - so unser Gedankengang - zu suchen ist, erwähnt der Hof-Politologe (Jahrgang 1959) nicht einmal im Ansatz. Intensiver scheint er sich hingegen mit der "kommunalpolitischen Arbeit" der NPD-Abgeordneten beschäftigt zu haben. Die eben genannte Bemerkung läßt diesen Schluß zu. Die Quellen allerdings verschweigt er auch hier. Uns jedenfalls ist nicht bekannt, daß Herr Professor Buchstein Schritte dahingehend unternommen hätte, sich mit den in Kommunalparlamenten tätigen Abgeordneten der NPD zu einem Arbeitsgespräch treffen zu wollen. Und: Selbst Hubertus sollte bekannt sein, daß die entsprechende Arbeit nahezu totgeschwiegen wird, da sich negative Aspekte offensichtlich nicht finden lassen. Nicht wir scheuen uns vor der Öffentlichkeit, sondern das politische Establishment. Im Rahmen des Bundestagswahlkampfes 2005 ging dies sogar soweit, daß die NPD-Rechtsabteilung sich gezwungen sah, TV-Auftritte gerichtlich einzuklagen.

Weiter im Text. Nach Nennung von sattsam bekannten Tatsachen, die allerdings schon weitaus älter sind als im Beitrag dargestellt (Aufgreifen sozial- und wirtschaftspolitischer Themen, Volksfront-Gedanke), bläst Hubertus noch einmal kräftig ins Horn. Ein breites Bündnis müsse verhindern, daß die NPD gerade angesichts einer zu erwartenden geringeren Wahlbeteiligung die Fünf-Prozent-Hürde überspringe. "Ich kann mir gut vorstellen, daß die (also die "Braunbären"-Fraktion - die Schriftleitung) vier Jahre sehr erfolgreich provozieren und die anderen Parteien vorführen". "Ja, wie denn nu?", mag sich der aufmerksame Leser des Beitrages fragen. Wo ist die Logik? Hat sich der Mann mit Informationen selbst überfrachtet, ist er gar professoral? Im Ernst: Erfolgreiches Provozieren oder das Vermögen, andere vorzuführen, setzt entsprechende geistige Potentiale voraus, über die das nationale Lager in Mecklenburg und Pommern sowohl im NPD- als auch im parteiungebundenen volkstreuen Lager verfügt. Hubertus weiß das und er weiß auch um die solide Arbeit der sächsischen NPD-Landtagsfraktion. "Die sind von einer ekelhaften Intelligenz", attestierte ihr der Alterspräsident des dortigen Parlaments. Wir jedenfalls werden weiter dafür sorgen, daß Hubertus sich weiter schlaflos hin- und herwälzt.


Lutz Dessau
Quelle: www.npd-mv.de Erstellt am Freitag, 11. November 2005