Marina in Loddin durch Bürgerentscheid vorerst verhindert

Seit einigen Jahren streiten sich Befürworter und Gegner, ob und wo auf der Insel Usedom eine Marina (Hafen) gebaut werden soll.

Einige Seebäder sind natürlich der Meinung, daß so eine Anlage bei ihnen am besten aufgehoben wäre, wobei sowohl die Umweltverträglichkeit als auch die Bebauung der Außenküste berechtigten Widerstand von Bürgern und Initiativen hervorgerufen haben.

Auch ist fraglich, ob die laufenden Kosten für Unterhaltung und Wartung im Zusammenhang der geplanten Hafenanlage von der Gemeinde überhaupt finanziell als gesichert gelten können. Die Frage ist durchaus berechtigt, wenn man betrachtet, daß es sich bei dem Bau um einen nicht unerheblichen Eingriff in Umwelt und Natur handelt. Schließlich kamen die Gemeinden schon bisher erheblich ins Straucheln, wenn es beispielsweise um die Beseitigung der Sturmschäden an den Seebrücken ging oder darum der fortschreitenden Küstenabtragung entgegenzuwirken. Was sollte also einen Bau, wie derzeit bestrebt und debattiert wurde, in Loddin oder in irgendeinem anderen Seebad rechtfertigen? Eine Millioneninvestition für ein Prestigeobjekt, welches nur in den Saisonmonaten genutzt werden wird und kann. Ein Projekt, das einigen wenigen der Betreibergesellschaft zugute kommt, aber der Gemeinde, dem Umland und der Gemeinschaft immense Kosten einbringen wird. Das Argument der Initiatoren, "neue Arbeitsplätze" zu schaffen, steht somit in keinem Verhältnis - weder für die Gemeinde noch für die Gemeinschaft.

Alternativen: seit geraumer Zeit gibt es aufgrund durchaus berechtigter Kritik der umliegenden Gemeinden den Plan, außerhalb der gut besuchten, wirtschaftlich bevorzugten und florierenden Tourismuszentren die Stadt Wolgast und andere vernachlässigte Gemeinden auf der Insel Usedom in einem sogenannten Gemeinschaftsprojekt besser zu vermarkten, als bisher geschehen. Wolgast, "Das Tor zur Insel Usedom", und Peenemünde besitzen Hafenanlagen. Auch das unter polnischer Zwangsverwaltung stehende deutsche Ostseebad Swinemünde auf der Insel Usedom besitzt einen Hafen. Wenn schon von deutscher Seite her Gespräche mit der polnischen Verwaltung in Swinemünde über eine geplante Bahn- und Verkehrsanbindung getroffen werden, so sollte man verstärkt auch diplomatische Verhandlungen in Bezug auf eine zukünftige und gerechte Hafennutzung in Betracht ziehen.

Nutzen und erweitern wir doch bereits vorhandene "Ressourcen" anstatt dem Eigennutz, der Profitgier und dem Profilierungsstreben einiger weniger den Vorrang einzuräumen.

► Nein zur Marina, weder in Loddin noch in den bisher von Wirtschafts- und Hotel-Lobbyisten bevorzugten Seebädern!

► Ja zum schnellstmöglichen Ausbau und Förderung der bereits vorhandenen Hafenanlagen in Wolgast und Peenemünde.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 27. Juni 2007