Bundesweit zogen Milchbauern vor die Staatskanzleien, um den jeweiligen Ministerpräsidenten ihre Forderungen zu übergeben. So geschah es auch in Schwerin. Allerdings fand hier der Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) keine Zeit, sich den Milchbauern zu stellen. Also erklärte sich der Landwirtschaftsminister Till Backhaus (SPD) bereit in gewohnt Art und Weise, zu erklären, daß die Landesregierung die Sorgen der Milchbauern ernst nehme.
Die große Politik der schönen Worte
Einige Milchbauern habe aber vermutlich eine andere Erinnerung an die Bemühungen der schwarz-roten Landesregierung. Denn die Probleme der Milchbauern sind schon lange bekannt und wurden auch wiederholt durch die NPD-Fraktion auf die Tagesordnung im Landtag gesetzt. Mehr als blumige Worte gab es aber bisher nicht für die betroffenen Milchviehhalter. Umso verständlicher ist es, wenn einige ihrer Forderung nach einem gerechten Milchpreis und der Senkung der Milchquote damit Nachdruck verleihen wollten, daß sie in Schwerin Strohballen entzündeten. Es geht für viele Betriebe ums nackte Überleben. Da ist die Frage nach der Legalität verständlicherweise nachrangig.
Dumpingpreise sind der Tod!
Es ist die große Politik, die das Problem nicht grundlegend angehen will. Die Verantwortlichen scheuen sich davor, die Multis in ihre Schranken zu weisen. Der Druck auf die Preise geht letztlich von den Einzelhandelsketten aus und den Milchbauern bleibt nur das, was auf dem Weg bis zu ihren Höfen übrig bleibt. Und mit diesem Literpreis können sie weder sich noch ihre Betriebe langfristig über Wasser halten. Man zäumt das Pferd von hinten auf, wenn man es zulässt, daß die Einzelhandelsketten den Endpreis für Milchprodukte festlegen, ohne dabei die Kosten der Milchbauern zu beachten. Schließlich könne man die Milch auch im Ausland ankaufen. So funktioniert heute der Markt und so sieht die viel gepriesene Globalisierung vor Ort aus.
Wenn die Milchbauern den Kampf um gerechte Preise nicht gewinnen, werden viele Betriebe schließen müssen. Die Milch in den Regalen kommt dann aus Polen, der Ukraine oder von noch weiter her. Und das, weil der „Verbraucher“ pro Liter ein paar Cent sparen könnte?
Wir als volkstreue Opposition unterstützen den Kampf der Milchbauern. Der Globalisierung setzen wir regionale Wirtschaftskreisläufe entgegen. Denn sozial geht nur national!
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Erstellt am Freitag, 03. Juli 2009