Drei Pluspunkte für die NPD im neuen Jahr

Endlich wieder stabile Finanzen

1,3% bei der Bundestagswahl und 1% bei der Europawahl boten zwar keinen Anlaß zu Siegesparaden. Diese Ergebnisse bringen aber regelmäßige Einkünfte aus der Parteienfinanzierung. Da es dem ehemaligen Bundesvorsitzenden Udo Pastörs und dem Schatzmeister Andreas Storr zudem gelungen ist, das von Kemna hinterlassene Chaos zu beseitigen und eine ordentliche Buchführung auf die Beine zu stellen – eine Höllenarbeit übrigens - können die Parteifinanzen als saniert gelten. Ab Mitte des Jahres sind alle Schulden getilgt und die von der Bundestagsverwaltung wegen angeblich unrichtiger Rechenschaftsberichte verhängten Strafen bezahlt. Es können Rücklagen aufgebaut werden. Die wirtschaftliche Grundlage für eine gesteigerte Kampagnenfähigkeit ist gegeben. Sogar ohne Goldhandel.

Beachtliches Stammwählerpotential

Die Älteren werden sich noch dran erinnern, was früher geschah, wenn eine NPD-Doppelgängerpartei auftauchte und von den Medien hochgejubelt wurde. Bis der neue Laden – Republikaner, Schill-Partei – sich wieder zerlegt hatte, wurden NPD und DVU in den Null-Komma-Bereich gedrückt. Das hat sich jetzt geändert. Trotz äußerst ungünstiger Umstände – Apfels skandalöser Abgang und AfD – kam der Landesverband Sachsen auf knapp 5%. Die darauf folgende Wahl in Thüringen stellte sogar eine Art Laborversuch dar. Wie viele Wähler würden der NPD auch in der schlimmsten Lage die Treue halten? Trotz der demoralisierenden Wirkung des verpassten Einzugs in Sachsen? Trotz des wahnsinnigen Medienrummels um die triumphierende AfD? Und ungeachtet eines Skandals um den Spitzenkandidaten, der in der Woche vor der Wahl hoch gekocht wurde? Es waren 3,6%. Das sind absolute Stammwähler. Die frei umherschweifenden Protestwähler einzufangen, ist vergleichsweise leicht. Die landen früher oder später mal bei jedem, ob Piraten, Linke-WASG, AfD, ja sogar FDP. Sie sind aber auch schnell wieder weg. Sich einen treuen Wählerstamm aufzubauen, ist viel schwerer. In den mitteldeutschen Bundesländern haben wir das geschafft. Dort brauchen wir nicht einmal besonders günstige Umstände, um in Landtage zu kommen. Es reicht schon, wenn keine besonders ungünstigen eintreten.

Pegida im Geiste der NPD

Wer schon einmal bei einer der Dresdner Demonstrationen dabei war, wird es bestätigen. 15.000 Leute, die im Chor „Volksverräter“ rufen, ist ein außerordentliches Erlebnis. „Volksverräter“ ist NPD-Sprachgebrauch und NPD-Denken. Nicht AfD-Denken. AfD-Parolen würden etwa lauten: „Einwanderung ja, aber bitte etwas anders“. Mag sein, dass viele der Rufer sich dessen gar nicht gewahr sind, dass sie den Sprachgebrauch und damit die ideologische Grundhaltung der NPD übernommen haben. Sie haben es aber, und das ist auf unsere beharrliche Volksaufklärungsarbeit zurückzuführen, die auch auf unbewusster Ebene wirkt. Und wir müssen noch nicht einmal die Organisationsarbeit machen.
zurück | drucken Erstellt am Montag, 05. Januar 2015