„G8“ 2015: Bayern statt M/V – Steuerzahler blutet dennoch

Weder Heiligendamm noch Binz, sondern Schloß Elmau in Oberbayern: Der G-8-Gipfel im nächsten Jahr wird zwar nicht im Nordosten stattfinden. Doch blutet der deutsche Steuerbürger so oder so. Außerdem besteht erneut die Gefahr von schweren Ausschreitungen.
 
Verletzte Polizisten und Demonstranten, zerstörte Autos, herausgerissene Gehwegplatten und zertrampelte Felder bleiben den Menschen im Raum Stralsund/Rügen bzw. Rostock nunmehr erspart. Eine Wiederholung der häßlichen Bilder vom Juni 2007 wird es in M/V vorerst nicht geben. Der Freistaat Bayern erhielt den Zuschlag für die Ausrichtung des Kaviar-Gipfels 2015.
 
Damit haben viele nicht unbedingt gerechnet. War doch seit Mitte Dezember neben Binz und Dresden auch Heiligendamm als möglicher Tagungsort im Gespräch. Deshalb ließen die beiden Rostocker NPD-Bürgerschaftsabgeordneten Normen Schreiter und Thomas Jäger bereits am 13. Januar einen Antrag auf die Tagesordnung des Stadtparlaments setzen.
 
NPD-Antrag mit knallharten Fakten
 
Bürgerschaft und Stadtobere wurden mit der Initiative aufgefordert, gegenüber Auswärtigem Amt, Bundeskanzleramt und Staatskanzlei M/V „klarzustellen, daß in der Region Rostock keine neuerliche Durchführung des Weltwirtschaftsgipfels G 8 erwünscht ist.“
 
Die Begründung des NPD-Vorstoßes enthält dabei auch knallharte Fakten zum enormen linksextremistischen Gewaltpotential, das sich vor sechseinhalb Jahren in den so genannten Camps angesammelt hatte (siehe hier).
 
Der nationale Antrag sorgte bei den Rostocker Sozis für gehörige Aufregung. Sie beeilten sich via Presseerklärung, Gott und der Welt zu versichern, daß auch sie gegen den Gipfel seien. Bad Doberans Stadtoberhaupt Hartmut Polzin, ebenfalls SPD, erhoffte sich neuerliche Investitionen (welche meinte er?) und stimmte für Heiligendamm.
 
M/V wohl nicht raus aus der Nummer
 
Jetzt also das in einer Höhe von 1008 Metern liegende Schloß Elmau im Herzen des Wettersteingebirges – derweil dort die Mächtigen der Welt tagen, könnten das nahegelegene Werdenfelser Land und die Landeshauptstadt München zu Schauplätzen von Krawallen werden. Eine solche Horrorvision schreit förmlich nach der Wiedereinführung von Grenzkontrollen.  
 
Die Menschen in Rostock, Bad Doberan oder Kühlungsborn bleiben im nächsten (Gipfel-)Jahr zumindest von Einschränkungen und Ängsten verschont. Ist M/V damit aber raus der Nummer „G8“? Wohl eher nicht. So dürfte der Freistaat Bayern auch beim hiesigen Innenminister wegen einer Unterstützung mit Kräften nachfragen.

Und egal, ob sich Bund und Gastgeber-Land am Ende auf die Kostenanteile einigen oder die Veranstaltung nun in Binz, Dresden oder Niederbörnecke stattfindet: Die immensen Kosten für den Gipfel trägt unweigerlich der deutsche Steuerzahler.
zurück | drucken Erstellt am Freitag, 24. Januar 2014