Ein Schwarzer, der bunt sein wollte

Als Blockpartei der SED war die CDU in Mitteldeutschland 40 Jahre lang Teil eines linken Machtapparats. Seit 7 Jahren umkreist sie in Mecklenburg-Vorpommern als treuer Trabant die SPD, ohne jemals auch nur in den Verdacht geraten zu sein, ein eigenes Profil entwickeln zu wollen. Trotzdem wird sie zu ihrer Verzweiflung von den eigentlichen Linken noch nicht richtig als ihresgleichen akzeptiert. Das ändert sich jetzt vielleicht dank Dr. Kai Krohn, dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag Vorpommern-Greifswald.
 


An dem Aufzug, in dem man ihn am Samstag in Friedland in den Reihen der Antifas herumstehen sah, konnte nicht einmal der größte Chaot etwas aussetzen. Zwar hatte er sich nicht vermummt wie so viele seiner Mitdemonstranten. Auch hatte er auf Haßkappe, Rastazöpfe und Piercings verzichtet.
 
Trotzdem fiel er als schwarzer CDU-Mann unter all den Grünen, Roten und Bunten nicht weiter auf, da er eine Art Späthippie-Outfit gewählt hatte. Besonders bemerkenswert war die Mütze! Richtigen Spaß scheint er an seinem Auftritt aber nicht gehabt zu haben.



Eine Verbrüderungsszene mit Monchi, dem Sänger von "Feine Sahne Fischfilet", konnten wir nicht beobachten, obwohl beide sehr nahe beieinander standen. Unsere Vermutung ist, daß sich die örtliche CDU ganz einfach nicht getraut hat, dem linken Spektakel fernzubleiben, aus Furcht vor Anwürfen, man hätte nicht genug Abstand zum Feind von rechts. Einer mußte sich sehen lassen, und der Pechvogel, den es getroffen hat, war der arme Dr. Krohn. Dabei hätte die Mütze Caffier auch nicht schlecht gestanden.
zurück | drucken Erstellt am Sonntag, 10. November 2013