Autoklau: Transporte bis nach Zentralasien

Geklaute PKW werden mittlerweile bis nach Zentralasien verschoben.
 
Daß die sperrangelweit offenstehenden Grenzen auch auf dem Gebiet des PKW-Diebstahls zu einer deutlichen Zunahme der Straftaten geführt haben, ist hinlänglich bekannt. Auch auf dieser Seite wurde mehrfach darüber berichtet (siehe dazu den Beitrag Autoklau: M/V Transitland und direkt betroffen und Autoklau: Aufklärungsquote gesunken, Ausländeranteil gestiegen).
 
Doch auf welche Marken haben es die Diebesbanden im Besonderen abgesehen? Um hier Näheres in Erfahrung zu bringen, stellte der NPD-Fraktionsvorsitzende Udo Pastörs eine Kleine Anfrage. Die Antwort des Innenministeriums fällt in dieser Hinsicht glattweg ernüchternd aus. Zu Fahrzeugmarken und –typen von in M/V entwendeten Kfz „liegt kein aufbereitetes Datenmaterial vor“, heißt es. Mit anderen Worten: Es gibt zwar durchaus Fakten, die allerdings (noch?) nicht „aufbereitet“ worden sind.
 
„Abarbeitung“ von Bestellisten
 
Denn entsprechendes Material dürfte fraglos vorhanden sein. Im März 2011 beispielsweise fahndete das Innenministerium nach etwa 450 Autos, wie ein Sprecher seinerzeit auf Nachfrage der Ostsee-Zeitung mitgeteilt hatte. Darunter wären demnach 250 Fahrzeuge der Marke VW sowie 70 der Marke Audi gewesen.
 
Weiter läßt sich der Antwort auf Pastörs‘ Anfrage (Drucksache 6/2148) entnehmen, daß M/V unverändert nicht ausschließlich Tatort, sondern auch Transitland für osteuropäische Banden ist. Als Zielländer für gestohlene Fahrzeuge werden Litauen, Rußland und Weißrußland genannt. „Zunehmend“ spielen allerdings „auch weiter entfernte Regionen in Zentralasien“ eine Rolle. Hierbei werden, wie Recherchen von Landeskriminalämtern und Journalisten ergeben haben, von den Gaunern regelrechte Bestellisten abgearbeitet.
 
Auch wenn es zu den Fahrzeugmarken und  –typen „kein aufbereitetes Datenmaterial“ gibt, so sieht sich die NPD in ihrer Forderung nach Wiedereinführung der klassischen, stationären Grenzkontrollen dennoch bestätigt.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 17. September 2013