Für Anklams Kinder wieder eine Diätenerhöhung - und "rassismusverdächtige" Literatur



Eigener Herd ist Goldes wert. Die Wahrheit dieses alten deutschen Sprichwortes bestätigte sich wieder ein Mal am vergangenen Samstag, als in Anklam die diesjährige Aktion "Diätenerhöhung für Kinder" statt fand. Es mußte kein öffentlicher Grund in Anspruch genommen werden. Die Bürger wurden vielmehr ins Nationale Begegnungszentrum in der Pasewalker Strasse eingeladen, das sich im Privateigentum von Kameraden befindet.

Dort hat die Obrigkeit wenig bis nichts zu melden. Sie war auch nicht zur Stelle, abgesehen von der Maex, die einen kurzen Blick riskierte, bevor sie sich ins Wochenende verabschiedete. Von linken Gegendemonstranten war auch nichts zu sehen. Dafür kamen erfreulich viele Kinder mit ihren Eltern vorbei. An der Hüpfburg, an den Eis- und Bratwurstständen und besonders am Glücksrad, wo es allerlei Preise zu gewinnen gab, herrschte Hochbetrieb. Die Dekoration aus NPD-Plakaten und Luftballons machte auch den vorbeifahrenden Touristen aus ganz Deutschland klar, welcher Geist in Anklam herrscht. Wie gut, daß das Grundstück direkt an der Hauptverkehrsstraße liegt.
 


Verschenkt wurden nicht nur Schulsachen, sondern auch ausgewählte Kinderliteratur. Ausschließlich solche Werke warteten als Hauptgewinne auf ihre neuen Besitzer, die von überdrehten Antifaschisten rassistischer Tendenzen verdächtigt werden. Das ist zum Beispiel bei der ursprünglichen Version von "Pippi Langstrumpf" der Fall, wie sie Astrid Lindgren niedergeschrieben hat. Pippis Vater ist da ein "Negerkönig", der über "viele Neger" herrscht.



Die politische Korrektheit sorgte dafür, daß dieser "Negerkönig" in einen "Südseekönig" umgetauft wurde. Glücklicherweise sind aber noch genügend Exemplare der alten, unverfälschten Auflagen zu bekommen. Nichts anderes werden die Anklamer Kinder nun lesen, die mit ihren in der Tombola gewonnenen Büchern nach Hause gehen konnten. In Bonn ist es übrigens einem aus dem Kongo zugewanderten Herren namens Kaisa Illunga gelungen, die Verbannung der authentischen Pippi Langstrumpf-Bände aus der Stadtbibliothek und dem Schulunterricht durchzusetzen. Er fühlte sich rassistisch beleidigt. Was für ein tolles Land Deutschland doch ist! Man kommt aus dem Kongo hereingeschneit und bestimmt mal eben, was deutsche Kinder zu lesen bekommen. Die BRD macht Männchen. Was würde wohl passieren, wenn man Ähnliches als Deutscher im Kongo versuchte ?



Unter Rassismusverdacht befinden sich ebenfalls: Die "Kleine Hexe" wegen einer Textstelle, in der von als "Negerlein" verkleideten Kindern erzählt wird. "Tim und Struppi", besonders der Band "Tim im Kongo", wegen "rassistischer Darstellung der Eingeborenen". Im Ernst auch die Biene Maja. Ihr Erfinder Waldemar Bonsels soll im Dritten Reich antisemitische Anschauungen vertreten haben, die  im Buch dann auch in rassistischen Vorurteilen ihren Niederschlag gefunden hätten - gegenüber Hornissen! Mit denen liegt Majas Bienenvolk nämlich im Krieg. Und: Maja ist blond und entspricht damit dem arischen Schönheitsideal. Verdächtig in den Augen eines französischen Antifa-Autors auch die Schlümpfe. Papa Schlumpf hat das Sagen -Führerprinzip! Die Schlümpfe sind einheitlich gekleidet -Faschismus. Weiße Mützen - Ku Klux Klan. Schlumpfinchen ist zu allem Überfluß auch noch blond. Und der böse Zauberer Gargamel stelle ganz klar ein antisemitisches Klischee dar, zumal auch Azrael, sein ebenso böser Kater, einen "hebräisch klingenden" Namen trage.

Dem "König der Löwen" wird genau wie Papa Schlumpf die Verherrlichung des Führerprinzips vorgeworfen. Die "Zeit"-Autorin Christiane Pelz erblickte in dem Film einen "Reichsparteitag der Tiere" sowie eine "Führerphantasie, die schaudern macht." Nicht fehlen auf der Anklagebank im großen Rassismusprozeß der durchgeknallten Bunttoleranten darf natürlich auch Asterix. Nicht nur Fremdenfeindlichkeit kreiden ihm die Antirassisten an -gegenüber den armen Römern -, sondern auch Antisemitismus. Eine Autorin namens Regina Schlecker fühlt sich durch den Schurken im Band "Der Seher" an den "Ewigen Juden" erinnert.



Linker Schwachsinn kennt keine Grenzen. Was Linke kritisieren, kann nur gut sein. Also war es den Anklamer Nationalisten eine Freude, all die genannten Kindergeschichten, als Bücher oder DVDs, unters Volk zu bringen. Sorry, Mister Illunga aus dem Kongo.
zurück | drucken Erstellt am Sonntag, 11. August 2013