Mit etwas Verspätung treffen die gewählten Abgeordneten der NPD und Kameraden kurz nach 10.30 Uhr vor dem Schweriner Schloß ein. Dort haben sich schon Medienvertreter "aufgepflanzt". Mit einem Blitzlichtgewitter "begrüßen" sie die Nationalen. "Wie hält es die NPD mit der Pünktlichkeit?" fragt ein Reporter auf eine alte deutsche Tugend anspielend. "Wir werden in Zukunft pünktlich sein!" wird von Seiten der Abgeordneten versichert. Nachdem nun alle Abgeordneten aus allen möglichen Perspektiven abgebildet sind, betreten die Kameraden das Schloß. Welch ein erhebender Anblick! Welch ein Gefühl der Zuversicht – trotzt all der Widerstände, der Hetze und Verunglimpfung von einem Gutteil des Volkes den Auftrag erhalten zu haben und ihn wahrnehmen zu dürfen: "Den Bonzen auf die Finger hauen!"
Diesen politische Auftrag in kürzester Zeit in Aktion zu setzen, dient die Konstituierung der Fraktion schon am zweiten Tag nach der Wahl. Peter Marx, vorgesehen für den Fraktionsgeschäftsführer, hatte bereits am Montag versucht, Schlüssel für einen Beratungsraum zu erhalten. So eine prompte Arbeitsaufnahme hatte die Landtagsverwaltung wohl noch nicht erlebt und vertröstete das Begehren auf einen späteren Zeitpunkt.
Schloß ist Schloß! Der große Runde Tisch im Restaurant direkt im Schweriner Schloß, wird daher Zeuge der Fraktionsbildung. Nach Klärung einiger Formalien und Hinweisen von Peter Marx aus der sächsischen Fraktion, die sich als sehr hilfreich erweisen, können die Wahlen erfolgen. Wie bereits berichtet, wird der Spitzenkandidat im Wahlkampf – Udo Pastörs –zum Fraktionsvorsitzenden gewählt, Tino Müller und Stefan Köster zu seinen Stellvertretern. Kamerad Köster erhält zugleich das Vertrauen für die Funktion des parlamentarischen Geschäftsführers. Alle Abstimmungen erfolgen in geheimer Wahl. Udo Pastörs bedankt sich für das Vertrauen und sagt:
"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dieser starken Truppe. Mit einer solchen hervorragenden Mannschaft, werden wir die kommenden fünf Jahre knallharte Oppositionspolitik leisten und konsequent für die Interessen unseres Volkes handeln. – Wir werden in diesen Jahren in einer besonderen Intensität miteinander wirken. Ich stehe allen Kameraden aus der Fraktion bei jedem Problem jederzeit zur Verfügung. Wir werden allen Anfeindungen des Systems trotzen und zu einer Geschlossenheit finden, die es den Etablierten unmöglich macht, uns gegeneinander auszuspielen. Kameraden! Auf uns schaut ganz Mecklenburg und Vorpommern, ja ganz Deutschland. Laßt uns an die Arbeit gehen."
Eine feierliche Stimmung erfüllt den runden Tisch, der wie eine Tafelrunde zu ritterlicher Eintracht unter den Anwesenden aufruft. Nahezu unbeachtet von den Gästen und dem Personal des Schloßrestaurants hat sich die Fraktion der Nationaldemokraten konstituiert. In das erhabene Schweigen mischt sich nur die klassische Musik des Saales. Da betritt der Vorsitzende der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands, Udo Voigt, den Raum. Alle am Tisch Anwesenden erheben sich. Genau in diesem Moment, als sei es von höherer Fügung vorgesehen, erklingt das Lied der Deutschen – das Deutschlandlied. Udo Voigt gratuliert jedem einzelnen Abgeordneten persönlich zu seiner Wahl.
"Kameraden! Dieser Erfolg in Mecklenburg-Vorpommern war eine wichtiger Einschnitt in unserem Kampf für den Einzug in den Reichstag; denn erst dann können wir für unser Volk wirklich national eintreten. Von Eurer Arbeit wird es maßgeblich abhängen, ob wir auch in anderen Ländern in die Parlamente einziehen werden. Seid guten Mutes! Die Etablierten zerstören mit jedem Tag durch ihre verfehlte Politik die Grundlagen des Systems. Ihre Schwäche ist unsere Stärke, denn wirklich substantiell haben sie nichts in der Hand gegen uns!"Nach angeregter Diskussion verlassen die Nationalen dann den Saal.
Eine Stunde später treffen sich die Abgeordneten erneut zu einer Beratung. Peter Marx informiert – aus seiner sächsischen Sicht – über die Arbeitsbedingungen im Landtag. Personalfragen und Wirkmöglichkeiten auf das Land stehen zur Diskussion. Mit gemischten Gefühlen studieren die Kameraden die Presse. Nur sehr wenige Medien berichten sachlich und fair. Die überwiegende Mehrheit präsentiert die Nationaldemokraten als Monster aus der Vorzeit. Augenfällig ist, daß oft nur die schlechtesten photographischen Aufnahmen verwendet wurden. Teilweise entsteht der begründete Verdacht, als seien noch nachträglich digitale Verzerrungen eingearbeitet, um den unsympathischen Eindruck zu verstärken, der schon im Text erzeugt wird. Doch auch „negative“ Werbung kann beeindrucken, denn sie schärft bei jenen den Verstand, die Zweifel an einer objektiven Berichterstattung hatten. Mit der Presseschau beendete Fraktion ihren ersten Arbeitstag. Schon in den nächsten Tagen wird sie erneut zusammentreten und dann hoffentlich in Landtagsräumen. Das ist auch höchste Zeit! Schließlich soll der Presse nicht das Material ausgehen ... oder?
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Erstellt am Mittwoch, 20. September 2006