Ausländer zertrümmern Asylantenheim

Neubrandenburg. Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, und nun konnten es auch die Behörden nicht länger unter den Teppich kehren: das Asylantenheim am Markscheiderweg droht sich zu einem Kriminalitätszentrum zu entwickeln. Einige der dort untergebrachten Asylanten verübten eine ganze Reihe von Straftaten und demolierten u. a. ihre eigene Unterkunft. Juristische Folgen hatte dies bislang nicht.
 
Unlängst dokumentierte ein brisantes Video, das auf YouTube kursierte und mittlerweile gelöscht ist, eine Spur der Verwüstung in der Gemeinschaftsunterkunft. Der Landtagsabgeordnete Tino Müller (NPD) hakte nach und forderte mit einer Kleinen Anfrage (Drs. 6/2033) Aufklärung von der Verwaltung. Die Antwort brachte einige aufschlußreiche Informationen ans Licht, die so sicherlich nicht in der Zeitung stehen.
 
Demnach gehen die im Video gezeigten Schäden auf einen mauretanischen Asylanten zurück, der in der Nacht vom 24. zum 25. Februar ausgetickt war und mehrere Fenster, Türen und Heizkörper zerschlagen hatte. Die Reparaturkosten belaufen sich auf 2.671 Euro. Dennoch benötigte die Staatsanwaltschaft über drei Monate, bis gegen den Beschuldigten Anklage beim Amtsgericht Neubrandenburg (Aktenzeichen 740 Js 6395/13) erhoben wurde. Darüber, warum es zu dieser Verzögerung kam, kann aber nur spekuliert werden.
 
Keine Einzeltäter

Dabei steht der aktuelle Fall wohl nur für eine ganze Reihe von „Wutausbrüchen“ und Gewaltexzessen, die sich im Neubrandenburger Asylantenheim abgespielt haben. Seit 2011 wurden acht Strafverfahren wegen Sachbeschädigungen geführt. Bei den Tätern handelte es sich um afghanische, mauretanische, russische (bzw. tschetschenische) oder montegrinische Asylanten. Besonders auffällig erscheint hierbei die hohe Zahl von Verfahrenseinstellungen. Keiner der ausländischen Tatverdächtigten wurde je verurteilt. 
 
Verlorene Sicherheit

Die Gemeinschaftsunterkunft Markscheiderweg in Neubrandenburg wird außerhalb der Betreuungszeiten des Betreibers der Unterkunft durch je zwei Wachleute bewacht. Auftraggeber ist der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Allein seit 2003 wurden für den Einsatz von Wachpersonal über 1,1 Millionen Euro aufgewendet. Übergriffe auf die Wachdienste sind bislang noch ausgeblieben. Inwieweit dies auch in Zukunft noch so bleibt, ist angesichts der Neuzuzüge ungewiß.
 
Eines aber ist jetzt schon deutlich sichtbar, über Straftaten in Zusammenhang mit Asylbewerbern legen die Verantwortlichen einen Mantel des Schweigens. Nur durch konkretes Nachbohren lassen sich überhaupt spärliche Informationen entlocken. Die Öffentlichkeit wird über solche Ereignisse kaum unterrichtet. Stattdessen bekommt man die liebe heile Welt durch den Blätterwald vorgegaukelt. Dabei zeigt sich anhand des Neubrandenburger Asylantenheims, wie notwendig eine kritische Auseinandersetzung mit der Asylpolitik ist.
zurück | drucken Erstellt am Mittwoch, 17. Juli 2013