Dicke Luft zwischen Juden und Türken

Noch bunter als die Berlin-Liga kann man gar nicht sein. Die Amateurfußballspielklasse hat zwei türkische, einen jüdischen und einen italienischen Verein zu bieten, was eigentlich zu einer ungemein toleranten Wohlfühlatmosphäre auf Multi-Kulti-Art führen müsste.
 
Theoretisch zumindest. In der Praxis kommt es leider hin und wieder zu kleinen Unerfreulichkeiten. Beim einem Spiel am 25.3.2012 sollen „türkischstämmige“ Fußballer des BSV Hürtükel ihre Gegner vom jüdischen TuS Makkabi „menschenverachtend und rassistisch“ beleidigt haben. Es fielen Ausdrücke wie „Du stinkst schon wie ein Jude“ und „Scheißnigger“. Letzteres richtete sich gegen einen eher dunkelhäutigen Makkabi-Mitstreiter.
 
Auf dem Platz soll einem jüdischen Balltreter aus den Reihen des türkischen Vereins auch folgende Ankündigung übermittelt worden sein, die zwecks Steigerung der Buntheit eine weitere Migrantengruppe ins Spiel brachte:“ Ich habe draußen 150 Albaner, die dich abstechen werden.“ Aufgrund einer neuen sportrechtlichen Vorschrift für politische Korrektheit wurden dem BSV Hürtükel wegen dieser Vorfälle drei Punkte abgezogen.
 
Ein Spieler und der Trainer kassierten außerdem Sperren. Trotzdem stieg der Club in die nächst höhere Liga auf, zusammen mit dem TuS Makkabi. Wenn beide Mannschaften dort erneut aufeinander treffen, besteht die Zuschauerschaft mehrheitlich aus Polizisten und Ordnern, so dass sich die Vorfälle bislang nicht wiederholten.
 
 Dafür werden in der Stadt selbst Juden, auch Rabbiner, geradezu gewohnheitsmäßig von „südländisch aussehenden“ Jugendlichen verprügelt. Der Nahe Osten heißt nicht nur so. Und er kommt mit jedem Tag näher.
zurück | drucken Erstellt am Dienstag, 09. Juli 2013