Trotz Beigeschmack - Protest gegen Asylanten erfolgreich

Zusammen ist man stark, besagt schon ein altes Sprichwort. Die Bürger der Gemeinde Blankensee machten sich das zu Eigen, in dem sie sich zumindest „vorerst“ erfolgreich gegen den geplanten Zuzug von 40 Asylbewerbern in ihren Heimatort wehrten. Der unüberhörbare Protest von 200-250 Einwohnern hatte den Verwaltungschef zum Einlenken gezwungen.
 
 „Der Landkreis hat auf den Ausnahmezustand reagiert“, titelte der Nordkurier am nächsten Tag. Tatsächlich waren die Säle während einer Einwohnerversammlung und tags darauf bei der Gemeindevertretersitzung zum Bersten voll. Die aufgebrachten Bürger verschafften sich endlich Gehör.


 
Sprachlose Protagonisten
 
Mit schlagkräftigen und emotional vorgetragenen Argumenten brachten die Einheimischen die Vertreter von Wohnungsgesellschaft, Landkreis sowie Gemeinde Blankensee und Amt Neustrelitz-Land in die Bredouille. Diese hatten dem geballten Volkszorn nicht viel entgegenzusetzen. Auch der stellvertretende Landrat Siegfried Konieczny (DIE LINKE) bekam den Unmut der Bürger selbst zu spüren und geriet dabei schnell ins Schwitzen.
 
Zuvor hatten es die Vertreter in den Amtsstuben nämlich nicht für nötig gehalten, die Bevölkerung oder die Gemeindevertretung zeitnah zu informieren. Der Zuzug Dutzender Asylanten sollte in dieser Woche dann bereits beschlossene Sache sein.
 
„Wolgaster Zustände“ in der Seenplatte
 
Vor rund einem Jahr bekamen die Bewohner eines Wohnblocks in Blankensee mitgeteilt, daß ihr Block abgerissen werden sollte. Viele sind seitdem ausgezogen. Geht es nachdem Willen der Kreisverwaltung sollen hier nun Asylanten einziehen. Ursprünglich ging die Verwaltung von 40 Asylanten aus. Ein ähnliches Vorgehen legte die Verwaltung auch in Wolgast (Kreis Vorpommern-Greifswald) an den Tag. Dann wurden deutsche Familien zu Gunsten von Asylanten aus ihren Häusern vertrieben.
 
Auf der Sondersitzung der Gemeindevertretersitzung zu Wochenbeginn legte Konieczny umfassend das Ergebnis der Leitersitzung mit dem Landrat Heiko Kärger (CDU) dar. Nach ersten Angaben sollen jetzt „nur“ 5 Wohnungen angemietet und „nur“ noch 6 Asylanten aufgenommen werden.
 
Weil den Worten der „demokratischen“ Politiker aber ohnehin kein Glauben geschenkt werden kann, bezeichneten einige Bürger das Vorgehen der Verwaltung als „faulen Kompromiß“. Sie stellen sich konsequent gegen den Zuzug jeglicher Asylanten nach Blankensee und sammeln auch Protestunterschriften dagegen.


 
Solidarität ist keine Einbahnstraße
 
Bei den Versammlungen in Blankensee waren auch zwei Vertreter der NPD-Kreistagsfraktion, Norman Runge und Jens Blasewitz, zu Gast.

Sie verschafften sich ein Bild über die derzeitige Situation im Ort. Runge lobte nach den Versammlungen den „organisierten Willen“ der Einheimischen und bestärkte sie in ihrem Handeln. Blasewitz, zugleich Stadtvertreter in Neubrandenburg, verdeutlichte die Probleme mit Asylunterkünften, die besonders in der Vier-Tore-Stadt keine Seltenheit darstellen. Als Beispiel führte er gravierende Probleme in der Oststadt an. Die dortigen Bewohner können ein Lied davon singen, was tatsächlich unter „multikultureller Bereicherung“ zu verstehen ist.
zurück | drucken Erstellt am Donnerstag, 27. Juni 2013