„Lichtblick“ in Waren muß bleiben

Unter dem Motto „Unsere Heimat wird kaputtgespart – Bürger entlasten!“ haben sich die NPD-Fraktion im Kreistag und der NPD-Kreisverband Mecklenburgische Seenplatte gestern an einer Mahnwache in Waren beteiligt. Anlaß ist die geplante Schließung der sozialen Begegnungsstätte „Lichtblick“ in der Müritzstadt.

Ob nun private Probleme oder Ärger mit den Behörden: Im „Lichtblick“ finden die Bürger Ansprechpartner und Hilfe zugleich. Die Einrichtung ist in einem Landkreis, der eine Arbeitslosenquote von über 15 Prozent aufweist, leider notwendig. Viele Betroffene geben sich auf, ziehen sich vom Alltagsleben zurück. Alkoholabhängigkeit, Depressionen und Zukunftsängste – schnell rutschen viele Landleute ab. Der „Lichtblick“ gibt den Menschen wieder Hoffnung.
Nun droht der Begegnungsstätte die Schließung.

Ohne Druck von unten wird oben nicht aufgewacht

Den Stein ins Rollen hatte die NPD-Stadtvertreterin Doris Zutt gebracht, die, nachdem sie von der geplanten Schließung erfuhr, das Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Stadtparlaments setzen ließ. Laut Medienberichten soll die Begegnungsstätte die Pforten schließen, da der Landkreis kein Geld mehr ausreichen könne.

In der Tat ist die Lage des Landkreises, der Städte und der Gemeinden als katastrophal zu bezeichnen. Die Kreisgebietsreform von 2011 hat den an sich schon trostlosen Zustand weiter verschlimmert. So weist der Haushaltsentwurf des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte für 2013 ein Defizit von etwa 30 Millionen Euro auf.

In dieser Situation zieht die Landkreisverwaltung den Verkauf kommunalen Tafelsilbers in Erwägung. Die Einnahmen werden allerdings vor dem Hintergrund des Schuldenbergs kaum spürbar sein. Auch stopfen die Verantwortlichen mit den Erlösen Haushaltlöcher, die durch jahrelange Minuspolitik erst entstanden sind.

Herbe Einschnitte drohen auch bei den freiwilligen Leistungen. Heute der „Lichtblick“ und morgen womöglich die Schul-, Jugend- und Sozialarbeit? Da kann das Motto doch eigentlich nur lauten: „Ohne Druck von unten wird oben nicht aufgewacht!“  

Mittlerweile keimt im Übrigen wieder ein wenig Hoffnung auf. Urplötzlich scheint die Stadt Waren in der Lage zu sein, den Anteil des Landkreises auszugleichen und den Fortbestand des Treffpunktes zu sichern. Die nächste Stadtvertretersitzung wird hoffentlich zu einer positiven Entscheidung führen.

Nachfolgend ein Videobericht über die Mahnwache in Waren. 

zurück | drucken Erstellt am Freitag, 29. März 2013